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Gedanken über die Zukunft muss sich laut Bellut die Redaktion der vorabendlichen «heute»-Nachrichten machen: "Die klassischen Tagesnachrichtensendungen stehen viel stärker in Konkurrenz zu den Internetanbietern. Sie müssen beweisen, dass sie für die Zuschauer trotzdem wichtig bleiben." Deshalb müsse sich die 19-Uhr-Sendung "gewiss auch erneuern", so der ZDF-Intendant. Angesprochen auf die Kritik, nun auch am Vormittag nicht mehr mit der ARD gemeinsame Nachrichten zu produzieren, entgegnet Bellut: "Die beiden kurzen «heute»-Ausgaben brauchen wir, um eine eigene Informationsstruktur aufrechtzuerhalten. Sie liefern beispielsweise Nachrichtenfilme für die «heute»-Onlineredaktion." Dennoch wolle Bellut in Zukunft "mit der ARD stärker zusammenarbeiten".
Im Unterhaltungsbereich erkennt Bellut derzeit einen Umbruch, denn Castingshows haben "offenkundig den Zenit überschritten." Auch klassische Unterhaltung wie das Quiz sei "nicht mehr auf der Höhe, wie sie früher war." Veränderungen in der Gesellschaft, beispielsweise dass Ältere heute anders und agiler leben als früher, habe man bisher nicht in das eigene Unterhaltungsprogramm integrieren können – daher folgert Bellut: "Die große Show muss neue Impulse bekommen."
Außerdem äußert sich der ZDF-Intendant in der "Zeit" zu Thomas Gottschalks bereits eingestellter Vorabendsendung im Ersten: "Ich habe ihm davon abgeraten", so Bellut, der vor allem vor dem Sendeplatz gewarnt habe. "Er hatte von mir ja auch ein Angebot bekommen, aber es war seine Entscheidung, zur ARD zu gehen." Vor Gottschalks «Wetten, dass..?»-Abgang wollte Bellut keinen neuen Moderator präsentieren, denn "die betreffende Person wäre runtergeschrieben worden." Der designierte Nachfolger Hape Kerkeling habe sich "zunächst dafür erwärmen können, die Sendung zu moderieren. Dann hat er es sich anders überlegt."