In einem Interview sucht Dieter Bohlen nach Gründen für die gesunkenen Quoten seiner Shows. Auf den neuen Kollegen Thomas Gottschalk freut sich der Pop-Titan.
War Dieter Bohlen nun verärgert über die Verpflichtung von Thomas Gottschalk beim «Supertalent» oder nicht? Die Bild hatte anfangs entsprechende Spekulationen angeheizt, bis der Pop-Titan sich selbst äußerte – und schließlich von der "besten Jury aller Zeiten" sprach. In einem Interview mit dem "kress report" erklärt Bohlen nun sein anfängliches Schweigen zu Gottschalk: "Eigentlich wollte ich gar nichts dazu sagen, weil ich dachte: Ist doch prima, wenn wir diese Diskussion eine Woche vor der Sendung führen." Dann habe aber jemand zu früh gequatscht.
Insgesamt freut sich der «Supertalent»-Juror weiterhin auf eine "prima Zusammenarbeit" mit Gottschalk und erhofft sich von diesem auch steigende Einschaltquoten: "Thomas steht ein bisschen für die Älteren, die ja auch «Wetten, dass..?» geguckt haben. Das zusammen ergibt eine spannende Rechnung." Wie viele Zuschauer am Ende durch die neue Jury wirklich dazu kommen, kann auch Bohlen nicht voraussagen: "Mal sehen, ob Thomas alle Leute von «Wetten, dass..?» rüberzieht oder nur die vom ARD-Vorabend." Insgesamt würde sich sich die neue Jury komplementär ergänzen – denn Gottschalk habe "ein anderes moralisches Empfinden als ich", so Bohlen. "Und sein kommoder, netter Umgangston ist vielen Älteren bestimmt lieber als dieses Raue, das von mir kommt."
Ob Bohlen neben dem früheren «Wetten, dass..?»-Moderator auch der unangefochtene Jury-Vorsitzende bleibt, ist fraglich. Generell spricht sich der Musikproduzent dafür aus, "nur einen Kapitän zu haben, der die Richtung vorgibt. Der muss dann auch die Verantwortung übernehmen."
Angesprochen auf die gesunkenen Quoten von «Deutschland sucht den Superstar» findet der Juror auch kritische Worte für das eigene Format: "In der letzten Staffel «DSDS» ist nicht alles so glatt gelaufen, wie man sich das gewünscht hätte." Die zunehmende Kritik an «DSDS» und dessen sinkendem Zuspruch nimmt Bohlen trotzdem sportlich: "Ist ja manchmal ganz gut, wenn man was vor den Kopf geballert kriegt. Vielleicht lief es in den Jahren davor einfach zu gut. Da dachten wir alle, das bleibt für immer so. Jetzt gibt es zum Glück viel Erneuerung, auch in der Produktion."
Problematisch für die Quote sei auch die gestiegene Anzahl an ähnlichen Formaten: "Wenn es 800 Casting-Shows gibt, hat jede einzelne nur noch 0,5 Prozent Marktanteil. Selbst die kleineren Sender haben ja inzwischen mit Casting angefangen. «My Name Is» oder «X Factor» oder sonstwas – das ist schlicht und einfach zu viel", so Bohlen. Er habe leider nicht die Macht über die Sender, um zu sagen: "Bitte hört mal alle mit euren Casting-Shows auf, damit ich bei «Supertalent» endlich meine zehn Millionen Zuschauer habe! Den Gefallen tun die mir nicht."