Der Sky-Chef spricht Klartext: In zwei Wochen wird er vermutlich erst zum zweiten Mal in der Geschichte ein positives EBITDA ausweisen.
Sky-Chef Brian Sullivan ist auf dem Weg zu einem weiteren Meilenstein in der Geschichte seines Unternehmens. Wenn am 14. August 2012 die Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht werden, dann wird dort vermutlich zum überhaupt erst zweiten Mal in der Unternehmensgeschichte ein positives EBITDA herausspringen. Insgesamt aber wird Sky 2012 noch Verluste schreiben, 2013 soll das erste Gesamt-Jahr ohne Verluste auf EBITDA-Basis werden, „wenn alles gut läuft“. In einem ausführlichen Interview mit der FAZ äußerte sich der Sky Deutschland-Chef nun auch über Fehler in der Vergangenheit und stellt knallhart fest:
„Das Produkt (also Premiere, Anm. d. Red.) war nicht gut genug.“ Zwar habe man auch Filme und Sport gehabt, aber nicht das, was mit dem Sky von heute vergleichbar wäre. „Erstausstrahlungen der HBO-Serien auf Sky Atlantic HD, eine qualitativ hochwertige Programmauswahl der unterschiedlichen Genres wie Dokumentationen oder Kinderprogramme, Blockbuster ein Jahr vor der Ausstrahlung im frei empfangbaren Fernsehen sowie ein umfassendes Sportangebot inklusive Vor- und Nachberichterstattung und Live-Sportnachrichten rund um die Uhr.“
Sullivan bemängelte, dass vor seiner Zeit dort wo nun das Sportnachrichtenstudio gebaut ist, gleich drei Konferenzräume für den Aufsichtsrat errichtet wurden. „Jetzt haben wir ein neues Studio - und weniger Aufsichtsratssitzungen“, so der Manager, der weiterhin der Meinung ist, dass das Potential in Sachen Pay-TV in Deutschland noch lange nicht ausgeschöpft ist – vor allem aber wird er noch weitere Zeit brauchen.
„Das Pay-TV-Geschäft erfordert viel Geduld, und diese Geduld hatten frühere Investoren vielleicht nicht. Pay-TV ist etwas anderes, als wenn Sie in einen Laden gehen und eine Dose Cola kaufen, austrinken und dann nie wieder über die Dose nachdenken. Pay-TV etabliert eine Beziehung zum Kunden“, sagt Sullivan in der FAZ. Die möglicherweise anstehende Krisenzeit in der Wirtschaft beunruhigt ihn eigentlich nicht. In England habe sich gezeigt, dass die Menschen in wirtschaftlich schwereren Zeiten ihr Pay-TV-Abo nicht kündigen.