Der finanzschwache Teleshoppingsender repositioniert sich als „Marken- und Marketingplattform“.
Ende Mai wurde bekannt, dass der Verkaufssender Channel 21 zum 31. August seinen Mitarbeiterstamm auf 15 Angestellte verringern wird. Anlass dafür sind die herben finanziellen Schwierigkeiten des einst als RTL Shop gestarteten und nun zu drei Vierteln der Arzneimittelfirma Dermapharm angehörigen Unternehmens (mehr dazu). Wie Geschäftsführer Klaus Skripalle nun gegenüber dem Branchendienst Kontakter erläuterte, wird zudem auch eine Kosten und Ressourcen sparende Neuausrichtung des Homeshoppingkanals folgen.
Im Gegensatz zu den Hauptkonkurrenten QVC und HSE24 wird sich Channel 21 künftig als „Marken- und Marketingplattform“ verstehen, was bedeutet, dass der Sender nicht weiter Waren einkauft, diese lagert und an seine Kunden versendet. Stattdessen wird Channel 21 diese Aufgaben den Unternehmen überlassen, welche zukünftig auch die Moderatoren der Verkaufshows stellen sollen. Während der Sender somit finanziell entlastet wird, sollen die Warenhersteller durch die größere Kontrolle auf den Verkauf ihrer Produkte profitieren: „Die Lieferanten wissen selbst am besten, was beim Kunden ankommt. Und sie kennen den Markt“, so Skripalles Erläuterung seines Geschäftsmodells, in dessen Rahmen Channel 21 lediglich noch die Kosten für die TV-Produktion, Verkaufs- und Rechnungsabwicklung sowie das Callcenter übernimmt.
Skripalle führt fort: „Am Ende ziehen wir vom Show-Umsatz alle entstandenen Kosten des Senders und der Lieferanten ab und teilen den Gewinn fifty-fifty.“ Channel 21 wird allerdings nicht bloß bei den Mitarbeitern, Lager- und Versandkosten sparen, sondern künftig auch bei der Live-Sendezeit: Das acht bis zehn Stunden dauernde Live-Fenster soll auf ein sechs- bis achtstündiges Liveprogramm gekürzt werden.