Mit neuen Sendungen und mehr Regionalität will der rbb wieder in die Erfolgsspur kommen. Unter anderem setzt man auf einen Doku-Dienstag und experimentelle Shows.
Wie regional müssen die öffentlich-rechtlichen Regionalsender wirklich sein? Viele Zuschauer empfinden den Bezug zur Heimat in ihren dritten Programmen als zu gering – dies war ein Ergebnis der 2011 veröffentlichten "Positionierungsstudie Fernsehen", die nun Grundlage ist für eine Programmreform des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb). "Wir wollen für und mit den Berlinerinnen und Brandenburgern ein Fernsehprogramm machen, das unsere Region in ihrer Vielfalt zeigt – und in dem täglich Neues zu entdecken ist", so rbb-Programmdirektorin Dr. Claudia Nothelle (Bild). Ab dem 13. August präsentiert sich der rbb daher mit neuen TV-Formaten, verändertem Programmschema, frischem Design und mehr Regionalbezug. Motto des neuen rbb-Fernsehens 2012/13: "Das volle Programm".
Am Dienstagabend wird man den Schwerpunkt Dokumentation weiter ausbauen: Nach einer Regional-Doku um 20.15 Uhr folgt um 21 Uhr das neue Format «rbb kontrovers», das aktuelle Probleme in Berlin und Brandenburg thematisiert. Anschließend bleibt die Talkshow «Thadeusz» im Programm, bevor um 22.45 Uhr «Zeitgeschichten» und anschließend ein 90-minütiger Dokumentarfilm ausgestrahlt werden.
Regionaler wird es auch am Mittwoch, wo man um 21 Uhr auf Service-Programme setzt. Ab 15. August ist auf diesem Sendeplatz beispielsweise der «Berlin-Brandenburg Check» zu sehen, der die Lebensqualität in heimatlichen Landkreisen unter die Lupe nimmt. In den kommenden Monaten sollen auch Reportagereihen und Doku-Soaps mittwochs um 21 Uhr ihren Platz im Programm finden. Das Magazin «was! Wirtschaft Arbeit Sparen» wird runderneuert und ist künftig am Mittwoch um 22.15 Uhr im Wechsel mit der Polit-Sendung «Klartext» zu sehen.
Experimentierfreudig zeigt sich der rbb am Donnerstag nach dem Kulturformat «Stilbruch» mit einem Programmfenster ab 22.45 Uhr, das unter dem Titel «Innovation Regional» neue, innovative TV-Sendungen mit einer Dauer von 30 bis 90 Minuten zeigt. Den Anfang macht am 16. August Fritz-Moderator Chris Guse mit der Late-Night-Show «GuseBerlin», der "Show, die niemals schläft". Die Sendung, in der Guse auf der Dachterrasse des rbb über das Weltgeschehen und Lokales spricht, findet damit ihren Weg vom Radio ins Fernsehen. Abgelöst wird «GuseBerlin» am 13. September von Dieter Moor, der dann donnerstags um 22.45 Uhr seine neue Sendung «Bücher und Moor» präsentiert. Darin trifft sich der Moderator mit einem Prominenten zum Literaturgespräch. Gast der ersten Ausgabe ist Theologin Margot Käßmann.
rbb-Zuschauer können sich auch am Freitagabend auf Dieter Moor freuen, dessen neue Staffel «Bauer sucht Kultur – Unterwegs mit Dieter Moor» ab dem 14. September um 20.15 Uhr zu sehen ist. Zuvor ist Michael Kessler auf diesem Sendeplatz unterwegs; seine Reihe «Kesslers Expedition» trägt diesmal den Untertitel «Mit dem Klapprad von Kopenhagen nach Berlin» und ist ab dem 17. August im Programm. Am Wochenende setzt der rbb gegen 18.30 Uhr neue Akzente und zeigt dort die «Berlin-Brandenburg-Reportage» auf neuem Sendeplatz. Am Sonntag wechseln sich künftig das runderneuerte «Theodor - Geschichte(n) aus der Mark» und die deutsch-polnische Erfolgsproduktion «Kowalski & Schmidt» um 18.30 Uhr ab. Der Klassiker «Täter-Opfer-Polizei» ist künftig sonntags um 19 Uhr zu sehen. Zu Wochenbeginn setzt der rbb übrigens weiter auf Krimis: Um 20.15 Uhr strahlt man montags dann alte «Tatort»-Folgen aus, um 22.45 Uhr Krimi-Klassiker wie beispielsweise den «Polizeiruf 110».