Primetime-Check

Donnerstag, 2. August 2012

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Am Donnerstagabend stach vor allem ein sportliches Duell aus der Programmvielfalt heraus – konnte kabel eins mit Fußball gegen Olympia punkten?

Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, um zu erahnen, welcher Sender in allen Bereichen der Konkurrenz überlegen war – nämlich der, der am Donnerstagabend die Ausstrahlung der «Wettkämpfe der Olympischen Spiele» aus London übernahm, in diesem Fall das Erste. Ab 20.15 Uhr fanden sich, sieht man vom ersten «Olympia-Telegramm» ab, fast durchgängig mehr als fünf Millionen Zuschauer und im Schnitt deutlich über 20 Prozent des Gesamtpublikums vor den Bildschirmen ein, um den Bemühungen der Sportler beizuwohnen. Insgesamt die Meisten interessierten sich für die Übertragung der Schwimm-Wettbewerbe ab 20.35 Uhr, die von 5,66 Millionen und 20,5 Prozent verfolgt wurden. In der Zielgruppe wurden hier 1,96 Millionen und 1,86 Prozent erreicht. Bei den jungen Fernsehenden am erfolgreichsten war die Übertragung des Damen-Hockeyspiels zwischen Deutschland und Südafrika ab 22.37 Uhr, das von 2,04 Millionen und 23,0 Prozent der 14- bis 49-Jährigen verfolgt wurde. Alles in allem gelang es dem Ersten am Donnerstagabend, die Werte in der werberelevanten Zielgruppe im Vergleich zum Senderschnitt zu verdreifachen.

Überraschend positiv lief es für das ZDF, das mit «Heute keine Entlassung» ab 20.15 Uhr einen Film als Wiederholung zeigte. 4,47 Millionen und 16,2 Prozent insgesamt und 0,76 Millionen und 7,3 Prozent bei den Jungen sind erfreuliche Werte für den Mainzer Sender. Nachdem «heute-journal» am ZDF-Olympia-Abend am Mittwoch sehr hohe Werte verzeichnet hatte, wurden nun am Donnerstag noch 3,22 Millionen und 12,1 Prozent beim Gesamtpublikum erreicht. Dies reichte immerhin, um die «Tagesthemen» im Ersten, für die sich 3,05 Millionen insgesamt interessierten, zu schlagen – bedingt allerdings durch die Tatsache, das letztere durch die Sportübertragungen erst nach 23.00 Uhr ausgestrahlt wurden.

Das Nachsehen hatte an diesem Tag RTL. «Alarm für Cobra 11» interessierte nur 2,96 Millionen und 10,9 Prozent insgesamt und 1,37 Millionen und 13,5 Prozent in der Zielgruppe. Eine Doppelfolge «CSI» im Anschluss machte es mit dem Erreichen eines Gesamtpublikums von 2,29 und 2,03 Millionen nicht besser. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam man hier auf 10,6 und 10,5 Prozent.

Auf ProSieben setzte «Popstars» seinen jüngsten Quotenabsturz auf einen neuen Fünf-Jahres-Tiefstwert fort. Nur 1,26 und 4,7 Prozent insgesamt wollten das Casting-Format sehen, bei den wichtigen Werberelevanten waren es 0,92 Millionen und glatte neun Prozent. Beim Schwestersender Sat.1 lief es ab 20.15 Uhr mit drei Folgen «Criminal Minds» am Stück ein wenig besser. Schalteten zunächst nur 2,05 Millionen insgesamt ein, was 9,4 Prozent bei den Werberelevanten bedeutete, wurden die Episoden im Anschluss immerhin von 2,38 und 2,16 Millionen Menschen verfolgt. Auch die Zielgruppenwerte besserten sich deutlich auf 1,13 und 0,98 Millionen und 10,6 und 11,2 Prozent. Zahlen, die immerhin auf bzw. sogar knapp über dem Senderschnitt liegen.

Mit Spannung erwartet wurde das erste Ergebnis des neuen Fußball-Konzepts auf kabel eins. Der Sender hatte angekündigt, zukünftig auch Qualifikationsspiele der UEFA Europa League übertragen zu wollen und machte das am Donnerstagabend mit der Begegnung «St. Patrick's Athletic gegen Hannover 96» wahr. Die Zuschauerresonanz war jedoch nur bedingt zufriedenstellend. Die erste Halbzeit wurde von insgesamt 1,03 Millionen und 3,6 Prozent verfolgt, die zweite von 1,11 Millionen und 4,4 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen saßen 0,54 Millionen und 5,4 Prozent und 0,51 Millionen und 4,7 Prozent vor den Bildschirmen. Zwar keine katastrophalen Werte, doch offensichtlich lösten sich nur die hartgesottenen Hannover-Fans von der Olympia-Übertragung.

Bleibt ein Blick auf die anderen kleinen Vollprogramme RTL II und VOX. Letzteres versuchte mit «American Pie: Die nächste Generation» wenigstens die jungen Zuschauer vom Sport im Ersten wegzulocken, was teilweise gelang. Die eine Millionen Gesamtzuschauer stammten zu rund drei Vierteln aus der Zielgruppe, was für immerhin für 6,9 Prozent und ein Ergebnis nur knapp unter Senderschnitt ausreichte. Der Einsatz der «Kochprofis» sorgte bei RTL II ab 20.15 Uhr für enttäuschende Werte. Nur 0,89 Millionen insgesamt und 0,46 Millionen in der Zielgruppe konnten angesprochen werden. Mehr Fernsehende lockte wieder einmal «Frauentausch» an, das mit 1,12 Millionen beim Gesamtpublikum und 7,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zu überzeugen wusste.

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