Weit weniger als eine Million Menschen interessierten sich für eine ZDF-Übertragung von Puccinis «La Bohème». Besonders das junge Publikum fehlte.
Kultur findet bei den beiden großen öffentlich-rechtlichen Programmen seit Jahren kaum noch Beachtung. Umso weniger ist es verwunderlich, dass ein Kulturprogramm nur schwache Zuschauerzahlen einfährt, wenn es mal ausnahmsweise bei den großen Sendern gezeigt wird: Wie beispielsweise die Oper «La Bohème» von Giacomo Puccini, die das ZDF am Donnerstag im Rahmen der Salzburger Festspiele zeitversetzt ab 22.14 Uhr ausgestrahlt hat.
Allerdings interessierten sich nur 0,69 Millionen Fernsehzuschauer für das Programm. In Mainz musste man sich daher mit einem schwachen Marktanteil von 4,4 Prozent begnügen. Geradezu erschreckend sind die Zahlen beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren: Hier wurden nur 0,07 Millionen Zuschauer und 1,0 Prozent Marktanteil gemessen. Im September 2010 war eine Übertragung von «Rigoletto» beim ZDF mit 0,60 Millionen Gesamtzuschauern ähnlich schwach angekommen. Damals strahlte man das Programm allerdings erst gegen Mitternacht aus.
Zumindest hinsichtlich der Quoten war das ZDF um 20.15 Uhr mit dem Film «Heute keine Entlassung» erfolgreich, der 4,47 Millionen Zuschauer hatte. 16,2 Prozent Marktanteil wurden beim Gesamtpublikum gemessen und damit die beste Quote abseits von Olympia am Donnerstagabend. Auch bei den Jüngeren war das Programm gefragt: 0,76 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer bescherten dem ZDF gute 7,3 Prozent Marktanteil.