Quotencheck

«Auf Brautschau im Ausland»

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Zwischenzeitlich sah es richtig gut aus für die neue Doku-Soap von Sat.1.

Lange Zeit schien der Sonntagvorabend eine Baustelle für Sat.1 zu sein, doch spätestens seitdem der Sender auf Julia Leischiks «Bitte melde dich» und dem vom kabel eins übernommenen «The Biggest Loser» bauen kann, sind viele dieser Sorgen vergessen. Und das ist in Zeiten, wo der Privatsender in der Zielgruppe mit sinkenden Marktanteilen zu kämpfen hat, durchaus anzuerkennen. Dumm nur, dass von beiden Sendungen nicht genügend Folgen vorliegen, um sie das ganze Jahr über einzusetzen. Deswegen muss man sich in den Sommermonaten mit anderer Ware behelfen. Auf dem 19-Uhr-Sendeplatz lief zuletzt «Auf Brautschau im Ausland», das vom Konzept her dem RTL-II-Format «Traumfrau gesucht» (Zielgruppenmarktanteile von mehr als 10 %) ähnelt. Ganz unumstritten war die Sendung nicht und auch die Quoten waren anfangs nicht so wie gewünscht.

Die Premiere kam am 17. Juni auf gerade einmal 1,53 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, das entsprach einem Marktanteil von 7,4 Prozent. Der Senderschnitt von Sat.1 lag zuletzt aber bei rund neun Prozent. Auch in der werberelevanten Zielgruppe ließ der Start zu wünschen übrig: 0,66 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten für miese 8,7 Prozent Marktanteil. In der abgelaufenen TV-Saison standen hier 10,6 Prozent zu Buche.

In Woche zwei konnte das Format zulegen, im Schnitt reichte es nun zu 2,16 Millionen Zuschauern und einem Gesamt-Marktanteil von 8,3 Prozent – gegenüber der Vorwoche eine klare Verbesserung. Ähnlich hoch ging es bei den Umworbenen: Hier lag die Reichweite plötzlich bei 1,04 Millionen Zuschauern, was zu 10,6 Prozent Marktanteil führte. Das dürfte zum einen am stärkeren Vorprogramm gelegen haben, zum anderen aber auch an der schwächeren Konkurrenz: RTL kam parallel mit «Nachbarschaftsstreit» nicht über enttäuschende 12,6 Prozent hinaus – und das, obwohl die Welt hier vor einer Woche mit 16,5 Prozent noch in Ordnung war.

Woche drei lief dann sogar noch besser. Im Schnitt kamen 11,3 Prozent Marktanteil zustande, die absolute Zuschauerzahl ging hingegen leicht auf 1,98 Millionen zurück. Der Marktanteil bei allen blieb stabil. Die Konkurrenzsituation hatte sich zu diesem Zeitpunkt wieder geändert. RTLs «Nachbarschaftsstreit» konnte sich wieder erholen und lag nun auf dem Niveau vom 17. Juni. Man könnte also sagen, dass «Auf Brautschau im Ausland» hier erstmals eigene Stärke bewiesen hat. Dieser Eindruck wurde eine Woche später bestätigt. Während RTL mit seinem neuen Testformat «Sehnsucht Baby! Wir wollen endlich ein Kind» immerhin 14,3 Prozent der Werberelevanten zu sich locken konnte, sahen bei Sat.1 zur selben Zeit 13,3 Prozent zu – ein neuer Rekord. Im Gegensatz zur Vorwoche stieg die Reichweite um eine halbe Million auf 2,48 Millionen, das bedeutete auch beim Gesamtpublikum einen tollen Marktanteil von 10,7 Prozent.

Am 15. Juli ging es auf 10,7 Prozent zurück, doch auch das waren noch annehmbare Werte. Beim Gesamtpublikum ab drei Jahren wurden 2,35 Millionen Zuschauer sowie 9,7 Prozent Marktanteil ermittelt. Bei RTL blieb alles beim Alten. Auch ein weiteres Testformat holte um 14 Prozent Marktanteil. Anscheinend war das noch zu wenig, um Sat.1 den Gar auszumachen. Das gelang den Kölnern erst wieder zum Staffelfinale. Ausgerechnet die vorläufig letzte Ausgabe von «Auf Brautschau im Ausland» holte nur 9,6 Prozent Zielgruppenmarktanteil. Mit 0,73 Millionen 14- bis 49-Jährigen erzielte man zudem die zweitschwächste Reichweite. Insgesamt krachte man auf 1,88 Millionen und 8,9 Prozent Marktanteil. «Helena Fürst – Die Anwältin der Armen» (18 % MA) war Sat.1 wohl offensichtlich ein zu großer Gegner.

Alles in allem lässt sich also bloß ein gemischtes Fazit ziehen. An Tagen, an denen RTL schwächere Quoten hatte, war Sat.1 erfolgreich. An Tagen, wo wiederrum RTL stärker war, hatte die Sat.1-Doku weniger gute Zahlen eingefahren. Im Schnitt wurden die sechs Ausgaben von 2,06 Millionen Menschen gesehen, 0,93 Millionen davon gehörten zu der werberelevanten Zielgruppe. Im Mittel kamen somit Marktanteile von 8,9 und soliden 10,7 Prozent zustande.

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