Dabei sein ist eben doch nicht alles, zumindest beim deutschen Fernseh- und Quotenwettkampf. Den entschied am Mittwochabend wieder einmal der Sender für sich, der die «Olympischen Spiele aus London» im Programm hatte, in diesem Fall Das Erste. Kurz nach der «Tagesschau» erreichten die Wettkampfübertragungen 6,78 Millionen und 25,1 Prozent aus dem Gesamtpublikum, bei den jungen Zuschauern waren es 2,54 Millionen und glatte 24 Prozent. Auch wenn der Wert im Anschluss leicht abfiel, saßen an diesem Abend in der Primetime nie weniger als sechs Millionen vor den Fernsehern um Olympia zu verfolgen. Die Tageshöchstwerte erreichte das «Olympia-Telegramm» ab 21.50 Uhr, das von 7,65 Millionen und damit 27,8 Prozent aller Fernsehender verfolgt wurde. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren es 2,66 Millionen und 24,4 Prozent, die zu diesem Zeitpunkt die Spiele verfolgten. Hauptgrund dürfte sein, dass in diesen Zeitraum die Finals der Leichtathletikwettbewerbe fallen, die beim Publikum am beliebtesten sind.
Dem ZDF ging derweil in der Primetime die Puste aus. Konnten am Abend Sendungen überzeugen, insbesondere «SOKO Wismar» um 18.00 Uhr, verlief das Programm ab 20.15 Uhr deutlich unter dem Senderschnitt. «Die Quizshow mit Jörg Pilawa» interessierte nur 3,25 Millionen und 11,4 Prozent insgesamt, bei den 14- bis 49-Jährigen waren es sehr schlechte 0,35 Millionen und 3,2 Prozent. Selbst das «heute-journal» ab 21.45 Uhr konnte den Abend nicht retten und blieb mit 2,62 Millionen aus dem Gesamtpublikum und 4,1 Prozent bei den jungen Zuschauern deutlich unter den eigenen Erwartungen.
Diese blieben am Mittwochabend auch für RTL unerreicht. «Alexa – Ich kämpfe gegen ihre Kilos!» versagte auf ganzer Linie und brachte nur 1,98 Millionen und 7,1 Prozent insgesamt dazu, sich dem Senderprogramm zu widmen. Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren lief es nicht viel besser, hier schalteten 1,21 Millionen und 11,6 Prozent für «Alexa» ein. «Die Versicherungsdetektive» verabschiedeten sich im Anschluss mit 2,45 Millionen und 8,6 Prozent aus allen Fernsehenden sowie 13,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe aus ihrer zweiten Staffel.
ProSieben versuchte sich ab 20.15 Uhr mit einer Folge «Private Practice», die aber nur enttäuschende Werte für den Sender einfuhr. 1,33 Millionen und 4,7 Prozent beim Gesamtpublikum sowie 1,08 Millionen und 10,2 Prozent bei den Werberelevanten sind auch zu Olympia-Zeiten schlecht. Allerdings nicht ganz so schlecht wie die Einschaltquoten des im Anschluss gezeigten «How I Met Your Mother»-„Marathons“ mit sechs Folgen am Stück, der den ganzen Abend über im Bereich des halben Senderschnitts dümpelte und erst kurz vor Mitternacht bessere Werte erzielte.
Von besseren Werten nur träumen kann im Moment Sat.1, das bewahrheitete sich auch für den Mittwochabend. Der Film «Zu scharf, um wahr zu sein» fand kaum Publikum und verzeichnete am Ende nur 1,5 Millionen und 5,4 Prozent insgesamt und 0,97 Millionen und 9,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Zur Ehrenrettung des Bällchensenders sei gesagt, dass «Zu scharf, um wahr zu sein» in der Zielgruppe nah an die Erwartungen heranreichte und näher am Senderschnitt lag, als das Programm der direkten Konkurrenz von RTL und ProSieben.
kabel eins bewies am Abend, das mit Qualitätsfernsehen eben doch noch Menschen erreicht werden können: Der oscarprämierte Eastwood-Film «Million Dollar Baby» übertraf die für den kleinen Sender gewohnten Quoten deutlich und lockte 1,14 Millionen und 4,3 Prozent insgesamt sowie 0,69 und 6,6 Prozent der jungen Zuschauer vor die Bildschirme.
Auch VOX bleibt weiter im Quotenhoch und erreichte mit «Rizzoli & Isles» 1,84 Millionen im Gesamtpublikum und glatte acht Prozent in der Zielgruppe. Auch die im Anschluss gezeigte Folge von «The Closer» lockte die Menschen zahlreich vor das Programm des Senders – hier standen am Ende 1,8 Millonen insgesamt und 6,9 Prozent bei den Werberelevanten zu Buche. Auch RTL II wird mit den Ergebnissen zufrieden sein, auch wenn die Zielgruppenwerte etwas unter Senderschnitt verliefen. Zu «Der Traummann» schalteten 1,11 Millionen aus dem Gesamtpublikum und fünf Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ein, «Extrem schön» im direkten Anschluss begeisterte immerhin 1,17 Millionen insgesamt und 5,5 Prozent der jungen Zuschauer.