In diesem Jahr haben sich die ProSieben-Chefs für das Nachfolgeprogramm von «Popstars» etwas anderes ausgedacht. Nicht mehr nur «red! Stars, Lifestyle & More» sollte für gute Quoten sorgen, sondern auch eine Dokusoap, in der es um feiernde Jugendliche geht. In «We love Lloret» begleitet der Sender acht Menschen, die es an den beliebten Ferienort verschlagen hat und die nur feiern wollen. Die Idee hinter dem Format ist klar: Mit viel nackter Haut sollen die Zuschauer im Anschluss an «Popstars» gehalten werden. Das hat schließlich schon bei «X-Diaries» bei RTL II funktioniert. Dass das allein aber nicht reicht, um dauerhaft gute Reichweiten und Marktanteile einzufahren, musste ProSieben in den vergangenen Wochen erfahren.
Zum Start der neuen Sendung sah es gut aus: Die erste Folge der Reality-Soap sahen noch 1,26 Millionen Menschen, 1,01 Millionen von ihnen waren außerdem zwischen 14 und 49 Jahre alt. In der Zielgruppe führte dies zu guten 12,8 Prozent. Beim Gesamtpublikum lag das Format mit 6,9 Prozent ebenfalls über dem derzeitigen ProSieben-Schnitt. Allerdings startete an diesem Abend «Popstars» in die zehnte Staffel, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei sehr guten 15,2 Prozent. Der Vorlauf hätte also nicht besser sein können.
In den Wochen danach gab die Castingshow immer mehr Zuschauer ab – und «We love Lloret» verlor damit ebenfalls. Während sich «Popstars» wenigstens noch über dem Senderschnitt halten konnte, ging es für die Dokusoap in Woche zwei schon darunter. 0,96 Millionen Zuschauer verfolgten die zweite Ausgabe, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag daraufhin bei nur noch 5,1 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen stand eine 10,0 auf der Uhr – immerhin noch zweistellig.
In Woche drei ging es wieder auf 1,12 Millionen Zuschauer hinauf. Mit Marktanteilen von 6,2 bei allen und 11,5 Prozent bei den jungen Zuschauern kann man in Unterföhring nur bedingt zufrieden sein. Zwar lagen die Werte in beiden Zuschauergruppen ziemlich genau auf dem derzeitigen Senderschnitt, durch das «Popstars»-Vorprogramm hätte man aber sicherlich mit besseren Werten gerechnet. Die vierte Episode gab schließlich wieder auf 1,03 Millionen Zuschauer nach. 10,5 Prozent Marktanteil standen bei den Werberelevanten auf dem Konto.
Am 2. August musste «We love Lloret» erstmals gegen die Übertragungen der Olympischen Spiele in London antreten. Schon «Popstars» versagte an diesem Tag gnadenlos und rutschte erstmals in die Einstelligkeit ab – und so erging es schließlich auch der Reality-Soap. 0,92 Millionen Zuschauer entsprachen an diesem Abend 5,2 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. In der werberelevanten Zielgruppe sorgten 0,71 Millionen Zuschauer für 9,2 Prozent - viel zu wenig für ProSieben.
Das Finale der sechsteiligen ersten Staffel kam am 9. August schließlich noch auf 0,91 Millionen Zuschauer, von denen 0,74 Millionen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren waren. Bei den Werberelevanten hatte dies 8,1 Prozent Marktanteil zur Folge. Beim Gesamtpublikum kam die letzte Episode damit auf 4,5 Prozent.
Insgesamt kann ProSieben nur bedingt mit seiner Dokusoap «We love Lloret» zufrieden sein. Nur zwei Episoden lagen auf oder über dem derzeitigen Senderschnitt in der Zielgruppe. Durchschnittlich schalteten 0,91 Millionen Menschen ein, dies führte in der Gruppe aller Zuschauer zu 5,6 Prozent Marktanteil. In der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen reichte es bei 0,82 Millionen Zuschauern zu 10,3 Prozent. Das Format hat damit im Mittel zwar zweistellige Werte erzielt – zu verdanken hat es das aber allen voran «Popstars». Ob es die Sendung noch einmal zurück auf die Bildschirme schaffen wird, ist derzeit noch unklar. In den kommenden Wochen zeigt ProSieben auf dem Sendeplatz am Donnerstag um 22.30 Uhr das Magazin «red! Stars, Lifestyle & More».