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Dass die Gespräche um die zwei geplanten Fortsetzungen der über 250 Millionen Dollar schweren Produktion bei diesen personellen Konsequenzen und einem weltweiten Einspielergebnis von 282 Millionen Dollar (darunter schlappe 73 Millionen Dollar in den USA) verstummt sind, dürfte wohl niemanden überraschen. Allerdings deutet sich an, dass «John Carter» sich wenigstens ansatzweise rehabilitieren könnte. Ende Juli stieg das Spektakel in den deutschen DVD- und Blu-ray-Charts auf der Spitzenposition ein und räumte diese erst nach zwei Wochen, als er von «Zorn der Titanen» auf Platz zwei verdrängt wurde. Nicht übel für einen Film, den angeblich niemand sehen wollte.
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Außerdem schlug sich «John Carter» in den US-Autokinos äußerst gut, wobei dies sicherlich zu einem großen Teil Disneys Taktik zu verdanken ist, den Film in Double-Features mit dem immens populären «The Avengers» zu koppeln. Dennoch: Viele Kultfilme wie «Tron», «Fight Club» oder gar «Zwölf Uhr mittags» fanden erst nach ihrer regulären Kinoauswertung ein Publikum, und genau diesen Weg schlägt Andrew Stantons kostspieliger Flop derzeit ein. Wer weiß, wie viele dem einst verkannten Klassiker gewidmete Stunden an Bonusmaterial Heimkinoveröffentlichungen zum 35-jährigen Jubiläum beinhalten werden und ob Disney nicht doch eines Tages eine Fortsetzung genehmigt? Bei «Tron» hätte anno 1982 auch niemand mit einem zweiten Teil gerechnet ...