
Der Focus schreibt von einem "musikalischen Feuerwerk der Superstars", das Großbritannien "in den Olympischen Himmel" geschossen habe. Denn was "zur Abschlussfeier im Olympiastadion geboten wurde, hatte in keiner Form irgendetwas mit 'Understatement' zu tun - ganz im Gegenteil. Bevor das olympische Feuer in der britischen Hauptstadt erlosch, wurde ein Highlight nach dem anderen aus dem Hut gezaubert." Den Auftritt von The Who ganz am Ende der Show bezeichnet man als "einen grandiosen Schlusspunkt" des Events, nachdem es zuvor bereits ein "unterhaltsames Take-That-Intermezzo" gegeben habe.
Für Carsten Volkery vom Spiegel sei die Veranstaltung "weniger spektakulär" als die von Danny Boyle initiierte Eröffnungsfeier vor gut zwei Wochen, jedoch ein "immer noch ein unterhaltsames Open-Air-Konzert" gewesen, bei der sich Großbritannien "als Großmacht der Popkultur" präsentiert habe. Anschließend geht der Autor auf die Auswirkungen der "'goldenen Spiele', wie sie in den britischen Medien genannt werden", ein, denn sie "haben die Stimmung im Land spürbar verbessert. Man ist stolz auf den sportlichen Erfolg und die perfekte Organisation", weshalb das Land endlich den "nationalen Minderwertigkeitskomplex abgelegt habe. Deshalb sei das große Abschlussevent auch die "Party einer Nation" gewesen, "die schon jetzt an Phantomschmerzen leidet" und "nichts dagegen gehabt hätten", wenn Olympia "noch eine Weile weitergangen wäre".

Deutlich weniger positiv fällt hingegen das Urteil über das Erste Deutsche Fernsehen aus, das am späten Sonntagabend die Abschlussfeier übertragen durfte. Über Facebook ließ der TV-Kritiker Oliver Kalkofe seinem Frust freien Lauf und kontaktierte sogar in aller Öffentlichkeit den Sender: "Liebe ARD, ich möchte nicht unhöflich klingen und auch nicht unqualifiziert meckern, aber das, was ihr hier gerade präsentiert, ist wirklich eine Unverschämtheit! Schon die Eröffnung im ZDF wurde durch pausenloses, höchst dümmliches Gelaber bis zur Unerträglichkeit verdorben, aber heute versucht ihr es wirklich noch zu überbieten! Maul halten, wenn Künstler singen - ganz einfach! Lieber mal eine Performance auf den Zuschauer wirken lassen, als jeden Furz zu erklären, bevor man ihn selbst riechen kann!"
Zudem berichtet Steffen Meyer vom Handelsblatt von einem "Shitstorm" auf der Facebook-Seite des öffentlich-rechtlichen Senders, nach welchem die Redaktion "Besserung versprach" und es wenig später "plötzlich ganz still wurde - im Fernsehen". Wie Kalkofe echauffierten sich offenbar auch viele TV-Zuschauer darüber, dass sich die drei Moderatoren "überaus präsent zeigten" und "selbst dann redeten, wenn die Musiker auf der Bühne sangen". Den vermeintlichen Einfluss der Facebook-Nutzer relativierte "der für das Programm zuständige NDR" jedoch "auf Anfrage": "Die Reaktionen aus den sozialen Medien sind zwar oft ein wichtiger Indikator. Hier war es aber die Entscheidung der Redaktion schon früh darauf hinzuwirken, dass die Musiktitel freistehen und nur kurz gesagt werden soll, wer singt." Dies sei nach Ansicht des Senders auch gelungen: "Insgesamt haben Tom Bartels, Franziska van Almsick und Rolf Seelmann-Eggebert sparsam kommentiert und die Bilder sprechen lassen."