Quotencheck

Olympia 2012 (ARD/ZDF)

von

Wir blicken auf die durchschnittlichen Einschaltquoten der Olympischen Sommerspiele in London.

Mehr als zwei Wochen lang war London die sportliche Heimat der weltbesten Athleten, am Sonntag hat sich die Stadt nun mit einer großen musikalischen Schlussfeier von den Olympischen Spielen verabschiedet. Den Sieg im Medaillenspiegel erkämpften sich diesmal wieder die USA, nachdem sie 2008 in China nur Platz zwei hinter dem Gastgeber eingefahren hatten. Das deutsche Team konnte sich diesmal über 44 Medaillen freuen und übertraf damit die Marke von Peking. Dementsprechend gut waren auch die Einschaltquoten bei den übertragenden TV-Sendern, die der Konkurrenz mit hervorragenden Marktanteilen wieder das Fürchten lehrten.

Vormittag (9 bis 13 Uhr)


Schon am Samstag, den 28. Juli, war das ZDF mit den frühen Wettkämpfen aus London erfolgreich: 2,29 Millionen Fernsehzuschauer schalteten Olympia an diesem Vormittag ein und sorgten beim Sender für hervorragende 30,3 Prozent Marktanteil. Lediglich ein Mal wurde dieser Wert zu früher Stunde noch überboten. Auch beim jungen Publikum war das Programm mit 0,72 Millionen Zuschauern und 21,7 Prozent Marktanteil gefragt.

Die beste Vormittags-Reichweite wurde einen Tag später gemessen. Am Sonntag, 29. Juli, saßen 2,45 Millionen Sportfans zwischen 9 und 13 Uhr vor den Fernsehern und sorgten somit für 23,6 Prozent Marktanteil – aufgrund der insgesamt höheren Sehbeteiligung am Sonntag fiel die Quote hier also schwächer aus als einen Tag zuvor. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam Olympia auf 0,85 Millionen Zuschauer und 19,4 Prozent.

Nach dem Wochenende fielen die Reichweiten ab: Zwischen Montag und Freitag der ersten Olympia-Woche schauten 1,21 bis 1,54 Millionen Menschen zu; die Marktanteile lagen bei weiterhin hervorragenden 19,5 bis 24,2 Prozent. Von den Jüngeren schalteten 14,3 bis 17,8 Prozent unter anderem die Schwimm-Vorläufe am Morgen an. Erfolgreicher wurde man dann wieder am Wochenende: 1,99 Millionen Zuschauer hatte Das Erste am Samstag, den 4. August. Damit holte der Sender einen Marktanteil von 30,7 Prozent und somit die beste Quote aller Vormittags-Übertragungen. Auch der Marktanteil von 25,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen bedeutete einen Bestwert. Unter anderem wurden an diesem Samstag die Beachvolleyball-Achtelfinals sowie der Triathlon der Frauen aus dem Hyde Park gezeigt.

Auch am Sonntag lief es mit 2,05 Millionen Zuschauern und 20,0 Prozent Marktanteil gut; bei den Werberelevanten fiel die Quote allerdings deutlich auf vergleichsweise schwache 15,9 Prozent. In der zweiten vollen Olympia-Woche war besonders die Vormittags-Übertragung am Mittwoch gefragt, die 1,86 Millionen Zuschauer vor die Fernseher lockte. Dies entsprach 28,9 Prozent Marktanteil – der beste Vormittags-Wert abseits des Wochenendes. Verdanken hatte man diese Zahlen den deutschen Kanuten, die am Mittwochmorgen gleich mehrere Medaillen einheimsten.

Noch erfolgreicher waren diese aber am Donnerstag, als gleich zwei deutsche Kanu-Teams Gold holten. Durchschnittlich sahen 1,73 Millionen Menschen an diesem Vormittag Olympia, sodass sich das ZDF über starke 26,0 Prozent Marktanteil freuen konnte. 16,9 Prozent der Jüngeren schauten zu. In den letzten drei Olympia-Tagen blieben die Reichweiten stabil bei 1,50 bis 1,57 Millionen. Am Sonntag verabschiedete man sich mit 18,3 Prozent Marktanteil und damit dem schwächsten Wert aller Vormittage. Im Durchschnitt hatten alle 16 Übertragungen von 9 bis 13 Uhr 1,63 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und rund 23 Prozent Marktanteil, während von den 14- bis 49-Jährigen im Schnitt 0,52 Millionen und 17,5 Prozent vor den Fernsehern saßen.

Mittag bis Abend (13 bis 20.15 Uhr)


Im Tagesprogramm hatte jede der 16 Olympia-Sendungen mehr als 20 Prozent Marktanteil. Schon am ersten Tag (Samstag, 28. Juli) begeisterte man 23 Prozent aller Fernsehzuschauer ab drei Jahren, in der Woche darauf baute man die Quoten sogar auf bis zu 26,6 Prozent (Freitag, 3. August) aus. Die Reichweiten pendelten in der ersten Sendewoche äußerst stabil zwischen 3,04 und 3,38 Millionen – mit Ausnahme des Sonntags, 29. Juli, der 3,86 Millionen Sportfans vor den Fernsehern versammelte. An diesem Tag waren unter anderem Beachvolleyball, Turnen und Tennis im Programm.

Beim jungen Publikum war die Sonntags-Übertragung mit 1,24 Millionen Zuschauern die reichweitentechnisch erfolgreichste, lag aber mit einem Marktanteil von 17,7 Prozent weit hinter den normalen Werten zurück: Bis zum darauffolgenden Sonntag erzielte Olympia bei den 14- bis 49-Jährigen zwischen 20,9 und 23,2 Prozent Marktanteil. Am Montag, den 6. August, wurde mit 2,49 Millionen Zuschauern die niedrigste Reichweite der Spiele gemessen; dennoch lag der Marktanteil bei starken 20,1 Prozent. Einen Tag später holte das ZDF mit 3,47 Millionen Zuschauern und 25,1 Prozent einen deutlich besseren Wert. Die restlichen Olympia-Tage pendelten sich sehr konstant bei Quoten von 22,3 bis 23,8 Prozent ein. Beim jungen Publikum lief es in der zweiten Woche etwas schwächer, da nur noch zwei Mal die Marke von 20 Prozent Marktanteil geknackt wurde.

Im Schnitt aber können die Sender mit den Zahlen sehr zufrieden sein: In der Zeit von 13 bis 20.15 Uhr sahen durchschnittlich 1,00 Million 14- bis 49-Jährige die Olympischen Spiele bei ARD und ZDF, was einem Marktanteil von 20,2 Prozent entsprach. Beim Gesamtpublikum kam man auf 3,20 Millionen Zuschauer und 23,6 Prozent.

Abend (20.15 bis 00.00 Uhr)



Die erfolgreichsten Übertragungen von Olympia waren nicht die Wettkämpfe selbst, sondern die imposanten Eröffnungs- und Schlussfeiern: Am 27. Juli sahen ab 21.30 Uhr insgesamt 7,69 Millionen Menschen die Auftaktveranstaltung im ZDF, das aufgrund der späteren Sendezeit und der Dauer bis 1.00 Uhr nachts hervorragende 43,2 Prozent Marktanteil erreichte. Dies war gleichzeitig die höchste Quote aller Spiele. Die Abschlussfeier am 12. August verfolgten von 21.50 bis 1.00 Uhr insgesamt 5,76 Millionen Fernsehzuschauer, was 33,7 Prozent Marktanteil entsprach. Bei den jüngeren 14- bis 49-Jährigen kamen die Shows auf 32,3 und 26,3 Prozent – ersterer Wert ist ebenfalls der höchste bei Olympia gemessene.

Die eigentlichen Wettkämpfe waren ebenfalls sehr gefragt und dominierten meist das Primetime-Geschehen: Am ersten Wochenende schauten 3,64 und 4,60 Millionen Sportfans Olympia, was zu guten 16,4 und 17,7 Prozent Marktanteil in der Uhrzeit von 20.15 bis 00.00 Uhr führte. Besonders beim jungen Publikum war man mit 15,8 und 16,2 Prozent ein Quotenhit. Unter der Woche steigerten sich die Zahlen nochmals: So holte man am Montag, 30. Juli, 5,58 Millionen Zuschauer vor die Fernseher, die für 22,5 Prozent Marktanteil sorgten. Meist brachten die Schwimmwettbewerbe am frühen Abend viel Interesse mit sich, am späteren Abend sendeten die Sender unter anderem auf Hockeyspiele der deutschen Mannschaften.

Bis Freitag lagen die Reichweiten zwischen 4,64 und 5,64 Millionen, die Marktanteile zwischen 20,6 und 24,5 Prozent. Beim jüngeren Publikum war man am Montag und Mittwoch besonders erfolgreich, als mit jeweils 21,2 Prozent die 20-Prozent-Marke geknackt wurde. Am Freitag lief es mit 23,5 Prozent noch besser – an diesem Abend standen unter anderem wieder Schwimmen, Beachvolleyball und die ersten Leichtathletik-Wettkämpfe auf dem olympischen Wettkampfplan.

Am Samstag, den 4. August, wurde mit 6,00 Millionen Zuschauern ein vorläufiger Reichweitenrekord am Abend aufgestellt. Der Marktanteil lag bei beeindruckenden 27,6 Prozent und dürfte unter anderem auf die letzten ausgetragenen Schwimmwettbewerbe um US-Superstar Michael Phelps zurückzuführen sein. Dieser lockte auch das junge Publikum an: 2,00 Millionen 14- bis 49-Jährige sorgten im Ersten für starke 24,4 Prozent Marktanteil. Am Sonntag sahen sogar 2,46 Millionen zu und bescherten dem ZDF 23,1 Prozent. Insgesamt saßen 5,98 Millionen Zuschauer vor den Fernsehern.

Am Montagabend stand unter anderem das 100-Meter-Finale der Herren in der Leichtathletik an, das Usain Bolt mit Gold krönte. Die Primetime-Übertragung bis 00.00 Uhr sahen im Ersten insgesamt 5,37 Millionen Menschen, damit 24,2 Prozent aller Fernsehzuschauer. Bei den Jüngeren entwickelten sich die Quoten in der zweiten Woche nach oben: Mindestens 22,8 Prozent Marktanteil holte Olympia mit den 14- bis 49-Jährigen. Aber auch insgesamt verbesserten sich die Zahlen: So wurden am Dienstag beispielsweise 6,24 Millionen Zuschauer gemessen, am Donnerstag 6,86 Millionen – dies war gleichzeitig die beste Reichweite von Olympia abseits der Eröffnungsfeier. Der Grund für die Bestwerte ist leicht ausgemacht: Am Donnerstagabend gewann Usain Bolt mit dem 200-Meter-Sprint erneut Gold, außerdem feierten die deutschen Beachvolleyballer am späten Abend ihren sensationellen Olympiasieg. Dementsprechend stark waren auch die Marktanteile: 28,4 Prozent des Gesamtpublikums schauten zu und 27,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen.

Auch am Freitag waren die Wettkämpfe mit 6,32 Millionen Zuschauern und 27,2 Prozent Marktanteil äußerst erfolgreich. Unter anderem sorgten hier zwei deutsche Männer beim Stabhochsprung-Finale für eine Überraschung und schrammten nur knapp an Gold vorbei. 26,2 Prozent der Jüngeren interessierten sich unter anderem für olympische Leichtathletik am Freitag. Den letzten richtigen Wettkampfabend sahen am Samstag dann noch 4,88 Millionen Menschen, die für 22,7 Prozent Marktanteil sorgten. Beim jungen Publikum fiel man mit 19,4 Prozent zum ersten und einzigen Mal in der Olympia-Woche unter die Marke von 20 Prozent.

Im Durchschnitt sahen 5,58 Millionen Fernsehzuschauer die Abendübertragungen (20.15 bis 0.00 Uhr) der Olympischen Sommerspiele, sodass sich ARD und ZDF über hervorragende 25,1 Prozent Marktanteil freuen konnten. Auch die 14- bis 49-Jährigen bescherten den Sendern hervorragende Werte: 2,03 Millionen und 22,6 Prozent verfolgten im Schnitt die Übertragungen. Die Spiele aus London waren damit – erwartungsgemäß – ein echter Quotenhit und stimmten die Senderverantwortlichen äußerst zufrieden. ZDF-Chefredakteur Peter Frey betonte bei seinem Olympia-Fazit unter anderem auch den Erfolg der Live-Streams im Online-Angebot, deren Zuspruch „rekordverdächtig“ gewesen sei.

Morgen berichten wir im Quotencheck über die Zuschauerzahlen der Olympischen Sommerspiele bei Eurosport.

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