Seite 2
«Was passiert, wenn's passiert ist»
Rosie (Anna Kendrick), Jules (Cameron Diaz), Wendy (Elizabeth Banks) und Skyler (Brooklyn Decker) teilen allesamt ein Schicksal: Sie sind schwanger. Doch nicht nur sie leiden unter dem Erwartungsdruck psychisch und physisch, auch ihre Männer werden aktuell stark auf die Probe gestellt. Noch dazu kommt, dass jeder Außenstehende genau weiß, welche wertvollen Ratschläge für eine gute Erziehung unerlässlich sind. Gleich doppelt trifft dies Skyler und ihren Ehemann Ramsey (Dennis Quaid), denn das Paar erwartet Zwillinge - und Ramsey befindet sich längst in einem Alter, wo andere Männer bereits Opa sind. Ganz anders sieht es hingegen bei Holly (Jennifer Lopez) aus, denn sie ist unfruchtbar - und wünscht sich natürlich nichts mehr als ein Kind mit ihrem Ehemann Alex (Rodrigo Santoro). Deshalb planen sie eine Adoption eines Kindes aus Äthiopien und sind dementsprechend mindestens genauso nervös wie die Anderen...
«Was passiert, wenn's passiert ist» kann durchaus als Novum der langen Hollywood-Geschichte bezeichnet werden, denn erstmals versucht man sich hier an der Verfilmung eines Schwangerschaftsratgebers mit dem Titel «Ein Baby kommt». Doch glaubt man den Worten der meisten Kritiker, hätte diese Premiere durchaus besser ausfallen können. Andre Scheede von "movieworlds.com" bemängelt, dass die Komödie "nicht im Zusammenspiel der Episoden, die zum Teil gekünstelt und lebensfremd wirken" zünde und "dadurch als Gesamtwerk ein hohes Maß an Belanglosigkeit" erlange. Da man die Figuren kaum ernst nehmen könne, "gelingt auch nicht der glaubhafte Übergang in dramatische Momente". Auch Sheri Linden von "hollywoodreporter.com" kann dem Film ein bestenfalls mittelmäßiges Urteil aussprechen, da "jede Auseinandersetzung und Anspannung oberflächlich behandelt und umgehend gelöst" werde, auch in den Momenten, in denen das Drehbuch "inmitten der möglichen und wirklichen Lacher" versuche, "Drama einzubringen". Etwas weniger hart geht Roger Ebert von "rogerebert.suntimes.com" mit Kirk Jones' Werk ins Gericht. Immerhin handle es sich hierbei um "eine fröhliche Komödie mit gerade genug dunklen Momenten, dass die Illusion besteht, dass es um etwas ginge".
OT: «What to Expect When You're Expecting» von Kirk Jones; mit Jennifer Lopez, Elizabeth Banks, Matthew Morrison, Cameron Diaz, Amir Talai, Rebel Wilson und Brooklyn Decker
«Starbuck»
David Wozniak (Patrick Huard) ist das, was man umgangssprachlich einen Taugenichts nennt. Als schwarzes Schaf einer Fleischerfamilie schleppt er sich immer mit möglichst minimalem Aufwand durchs Leben, scheut jede Verantwortung und ehrliche Arbeit. Um trotzdem irgendwie über die Runden zu kommen, hat er sich auf eine zwielichtige Gangsterbande eingelassen, die ihm aufgrund seiner Schulden aber schon lange im Nacken sitzt. Nicht ganz so gut kommt zudem die Existenz seiner Hanfplantage, denn seine Freundin Valerie (Julie Le Breton) arbeitet bei der Polizei. Doch wirklich kritisch wird es für David erst, als eines Tages ein Anwalt vor der Tür steht, der ihm mitteilt, dass er sich für 142 seiner 533 Kinder zu verantworten hat. David fällt aus allen Wolken - und erinnert sich bald an einen früheren Neben"job", bei dem er einer Befruchtungsklinik sein Sperma unter dem Pseudonym "Starbuck" zur Verfügung stellte. Doch viele der jungen Menschen wollen nun wissen, wer hinter dem Pseudonym steckt und ihr leiblicher Vater ist...
Leicht überdurchschnittlich fällt das Kritiker-Urteil über diese kanadische Komödie aus. Tim Slagman von "filmstarts.de" bezeichnet sie als "recht witzigen, wenn auch überraschungsarmen Familienfilm", bei dem "die Familie ein klein wenig größer ist als üblich". Dabei sorge die episodenhafte Struktur des Films zwar "für Kurzweil und Abwechslung, allerdings kommen die mit Ausnahme des Titelhelden ständig wechselnden Figuren dabei etwas kurz". Diese "Häppchendramaturgie" werde "spätestens als David seine Tochter Julie quasi über Nacht von ihrer Drogensucht befreit [...] fragwürdig". Marlene Blenig von "filmering.at" fällt ein etwas positiveres Urteil, wenngleich man zunächst das Gefühl habe, "einen Streifen zu sehen, den man nach dem Kinobesuch bald wieder vergessen wird". Dieses Gefühl bewahrheite sich jedoch ganz und gar nicht, da er sich "zu einer leicht zugänglichen Komödie" entwickele, "die es verdient hat, gesehen zu werden" und bei der "eine starke Sympathie für Patrick Huard definitiv hängen bleiben" werde. Gabi Sikorski von "programmkino.de" lobt, dass Kenn Scott "die gelungene Balance zwischen einer charmanten frankokanadischen Publikumskomödie und anspruchsvoller Familienunterhaltung mit frechen Dialogen und viel Witz" finde.
OT: «Starbuck» von Ken Scott; mit Patrick Huard, Julie Le Breton, Dominic Philie, Antoine Bertrand, Marc Belanger, David Michael und Patrick Martin