Quotencheck

«Fringe»

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Für gute Quoten reichte es nur zu Beginn der vierten Staffel, gegen Ende gingen viele Zuschauer verloren.

Wie bei vielen US-Serien in Deutschland zerstückeln Sender gerne mal Staffeln, so bislang auch geschehen bei «Fringe» – dieses Mal sah ProSieben jedoch davon ab und sendete die vierte Staffel fast schon im Schnelldurchlauf. Der Privatsender programmierte je zwei oder drei aufeinanderfolgende Episoden, sodass die 22 Folgen nach dem Staffelstart Ende Juni schon diese Woche, Mitte August, aufgebraucht waren. Offensichtlich hatten die Verantwortlichen im Voraus eine kleine Ahnung, wohin es quotentechnisch gehen würde. Denn wie auch im Vorjahr gab die Serie nach einem vielversprechenden Auftakt viele Zuschauer ab; gegen Ende kämpfte man sogar mit einstelligen Werten.

Ebenfalls ungewöhnlich für die Serie: Der Staffelstart war schon am 25. Juni – also mitten im Sommer, wo die Fernsehnutzung generell etwas niedriger ist als sonst. Zum Auftakt bekam ProSieben das nicht zu spüren, die Quoten waren gut. Im Schnitt schalteten das erste Dreierpack bis zu 1,88 Millionen Zuschauer ein, bei allen wurden somit Marktanteile von 6,2, nochmal 6,2 sowie 7,6 Prozent eingefahren. Mit diesen Werten lag man über jenen, die 2011 im Spätsommer bzw. Frühherbst erzielt worden waren. Damals zeigte man den Rest der dritten Staffel.

Noch besser lief es eine Woche später, wo bei der 21.15-Uhr-Folge sogar 1,99 Millionen zusahen – zuletzt erreichte man im April 2011 mehr Zuschauer. Auch die Marktanteile konnten sich sehen lassen: 6,2, 7,0 und 9,0 Prozent wurden generiert, bei den Jungen waren es 11,6, 12,5 und hervorragende 15,6 Prozent. Letzterer Wert bedeutete einen neuen Rekord. Stärker lief es zuletzt im September 2010. Von den 14- bis 49-Jährigen sahen bis zu 1,40 Millionen zu, hier lag man also auch im grünen Bereich. Ebenso solide lief es am 9. Juli: Bei den Umworbenen brachten es die mysteriösen Geschichten auf 11,9 bzw. 12,1 Prozent.

In Richtung Mittelmaß ging es eine Woche danach, als zwar immer noch ordentliche, aber nicht mehr überragende 11,1 und 11,6 Prozent ermittelt wurden. Dieser Trend setzte sich am 23. Juli fort. Fortan fiel man unter elf Prozent. Die 20.15-Uhr-Folge konnte sich noch auf 11,6 Prozent retten, doch die zweite holte nur 10,5 Prozent und lag somit klar unter dem Senderschnitt. Der belief sich bei den 14- bis 49-Jährigen auf 11,8 Prozent. Weiter nach unten ging es schließlich – wie erwartet – am 30. Juli. Ab diesem Zeitpunkt hatte ProSieben mit Olympia einen zu mächtigen Gegner.
«Fringe» war den Athleten nicht gewachsen und musste kleinere, viel kleinere Brötchen backen. Die Zuschauerzahl rutschte um 0,36 Millionen auf 1,30 Millionen ab, mehr als 4,3 Prozent Marktanteil waren für die erste Folge nicht drin. Die zweite verbesserte sich leicht auf 1,43 Millionen und 4,6 Prozent. Junge Zuschauer verlor man ebenfalls; hier fiel man unter eine Million: Olivia & Co. verharrten bei miesen 0,90 bzw. 0,95 Millionen Zuschauern sowie 7,8 bzw. 7,7 Prozent Marktanteil. Von diesem Tief erholte sich das nächste Doppelpack zwar ein bisschen, mit den erzielten 9,4 und 8,9 Prozent dürfte man aber weiterhin nicht zufrieden gewesen sein.

Die bittere Erkenntnis: Viele Zuschauer sind wohl einfach abgesprungen. Anders sind die Quoten nach Olympia nicht zu erklären. Die absolute Zuschauerzahl sackte gar noch weiter ab: Die Folge um 22.15 Uhr musste sich mit lediglich 1,13 Millionen begnügen. Die beiden Episoden davor hatten 1,32 und 1,27 Millionen Zuseher. Bei den Werberelevanten ergab sich ein ähnliches Bild. Ohne Olympia-Konkurrenz lief es erstaunlicherweise schlechter als mit. Alle drei Folgen blieben unter der 1-Millionen-Marke hängen – ganz im Gegensatz zur Woche davor, wo man noch gegen Olympia antreten musste. Das führte zu schlechten Marktanteilen von 9,3, 8,4 und 10,2 Prozent.

Die letzten drei Episoden der vierten Runde hatten wieder mehr Zuschauer, schließlich wurde das große Staffelfinale ausgestrahlt. Die erste Episode holte 1,49 Millionen Zuseher, die zweite kam auf 1,50 Millionen Menschen. Mit 10,9 sowie 9,7 Prozent kann man dennoch nicht zufrieden sein. Erst die dritte Folge verbuchte überdurchschnittliche 11,6 Prozent, jedoch sanken die Zuschauerzahlen leicht.

Die Bilanz fällt mäßig aus. Selbst mit Doppel- und Dreifachprogrammierungen konnte die Serie nicht durchgängig punkten. Womöglich lag es gegen Ende an Olympia: Viele dürften deswegen den roten Faden verloren haben und sind ausgestiegen. Andererseits kann das nur bedingt als Erklärung hinhalten, waren die Quoten ohne das Sportereignis doch zwischenzeitlich sogar noch schlechter – und das sollte zu denken geben. Im Mittel kamen die 22 Folgen in insgesamt neun Ausstrahlungswochen nicht über 1,61 Millionen Zuschauer hinaus, 1,15 Millionen davon waren werberelevant. Die dazugehörigen Marktanteile lagen bei mauen sechs bzw. passable 10,9 Prozent. Damit konnte das Ergebnis der dritten Staffel – 10,7 Prozent – leicht übertroffen werden.

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