„Zum Brüllen komisch“ fand die Frankfurter Allgemeine Zeitung die schwarze Komödie «Riskante Patienten», die am Mittwochabend im Ersten ausgestrahlt wurde. Nicht zum Brülle komisch fanden sicherlich die Verantwortlichen des Senders die schlechten Einschaltquoten, die deutlich unter dem Senderschnitt des öffentlich-rechtlichen Kanals lagen. Weder das traditionell ältere noch das gern, aber viel zu selten gesehen junge Publikum wurden von diesem „fiese(n), richtiggehend böse(n) Film“ (F.A.Z.) angesprochen. So enttäuschte das mutige Projekt, das in der Primetime ab 20.15 Uhr gezeigt wurde.
Die Frankfurter Zeitung sah voraus, dass die Meinungen über das Werk auseinandergehen würden, bestand jedoch darauf, dass man die „handwerklich hervorragende Machart (…) dem Stück schwerlich absprechen“ könne. Ganz unabhängig davon, ob dem tatsächlich so ist, schalteten nur 2,89 Millionen und 10,9 Prozent aus dem Gesamtpublikum und damit etwa ein Zehntel weniger auf das Programm, als im Ersten üblich. Besonders für einen Fernsehfilm, oft ein Garant für sehr gute Quoten, sind diese Werte enttäuschend.
Besser lief es, wie bereits angemerkt, auch bei den 14- bis 49-Jährigen nicht. Nur 5,5 Prozent blieben nach der Tagesschau auf dem Sender, die absolute Zuschauerzahl betrug 0,55 Millionen und befand sich damit ebenfalls deutlich unter dem Schnitt des Ersten. Damit sorget Devid Striesow, der die Hauptrolle besetzte, entgegen der Erwartungen des Focus nur für wenige Menschen einen „äußerst vergnüglichen Fernsehabend.“
Vordergründig handelt der Film vom überaus sanften Homöopathie-Anhänger und Heilpraktiker Jan Hollerbach, der von seinen Patienten dafür sehr geschätzt wird – seine Freundin und deren Sohn betrachten ihn dagegen eher als Schlappschwanz und Quacksalber. Das klingt eher nach dem Stoff für einen gemütlichen Fernsehbend, die zusammenfassende Intention der Produzentin Jutta Ottersbach macht aber deutlich, um was es geht: „Da muss Blut spritzen, die Intrigen müssen schräge Wege nehmen und das Ganze muss hintersinnig sein.“