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Das ZDF beschreibt die Prämisse des Cartoons folgendermaßen: „Der versnobte Baron, der bei Frauen erfolglose und korpulent gebaute Kowalsky, der alternative und liebliche Malte mit seinem an der Schulter fest gewachsenen bösen Mini-Zwillingsbruder Wibknecht und der ehemalige afrikanische Kindersoldat Issa verbringen die Tage gemeinsam an Gittis Imbissbude.
Gitti ist ein ehemaliges DDR-Pornosternchen und serviert heute frittierte Hasen am Spieß. Sie ist die liebenswerte Freundin des Barons und hilft den vier Freunden, wo immer sie nur kann. In ihrem Imbisswagen lebt der Revoluzzer-Hase Fidel mit seinen kuscheligen Artgenossen. Diese versucht er täglich, mit neuen genialen Methoden vor dem Frittierfett zu retten. Leider sind seine Versuche bisher noch niemals von Erfolg gekrönt gewesen. Sehr zum Gefallen von Uwe Hitla: Frittierte Hasen im Schokoladenmantel sind schließlich seine Leibspeise. Sie bieten ihm genau die Nervennahrung, die er als Ehemann und Vater für seinen aufreibenden Familienalltag so dringend benötigt.“
In der am Donnerstagabend gelaufenen Testfolge will der Baron, der in einem Tank aus gefrorenem Stickstoff lebt, sich endlich einen neuen Körper beschaffen – um genau zu sein, den Körper seines Sohnes, den er dafür entführen lässt und dessen Gehirn er wiederum in Sidos Körper pflanzen will. Der Rapper spricht sich dabei selbst, wie es in amerikanischen Prime-Time-Cartoons bei prominenten Charakteren häufig vorkommt.
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Es ist nicht der Versuch, ein kritisches Deutschlandbild zu entwerfen, zumindest nicht in weiten Teilen. Doch hier und da kommen in all dem Wahn und Nihilismus durchaus gesellschaftskritische Töne durch, etwa mit den „Hitlas“, einer Familie im modernen Deutschland, die sich so verhält und so aussieht wie Adolf Hitler und das nicht einmal weiß. Eine Allegorie?
«Deutsches Fleisch» kann vor allem durch seine hohe Gagdichte, seine schrägen und völlig überzeichneten Figuren und die aberwitzigen Plots punkten. Es gibt kein dramaturgisches Korsett, nicht einmal ein klares Konzept. Für viele Formate wäre das der Todesstoß, doch durch den schier grenzenlosen Ideenreichtum der Autoren ist das gerade die Stärke des Formats. In diesem Cartoon ist alles möglich. Dass man der Produktion das vermutlich äußerst geringe Budget schon auf den ersten Blick ansieht, fällt dagegen nahezu gar nicht ins Gewicht. Prädikat: Zum Verzehr empfohlen. Und garantiert kein Gammelfleisch.