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Die Stars der Sendung sind die Köche Chakall, Shane und Frank, welche für zwei Tage dabei begleitet werden, wie sie in einem einsamen Bergchalet diverse Gerichte zubereiten - und sich nebenbei immer wieder anfrotzeln. Nach einem vermutlich sogar nicht ganz zufällig an die TV-Serie «Dexter» erinnernden Intro bekommt der Zuschauer bereits einen guten Eindruck von dem, was ihn in den kommenden knapp 30 Minuten hinsichtlich Interaktion der drei Hauptfiguren erwarten wird, denn man hört und sieht wenig später auch ein launiges Wortgefecht zwischen den dreien. Als sie kurz darauf ihr Anwesen erreichen, beginnt auch relativ schnell der etwas substanziellere Teil der Sendung: Sie nehmen einen frisch geschossenen Maibock auseinander, fangen Forellen oder bereiten das Fleisch eines Galloway-Rindes zu.
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Doch leider können es die Macher der Sendung nicht lassen, die drei Profi-Köche mindestens ebenso sehr in den Fokus zu rücken wie ihre Arbeit. Somit kommt man sich als Zuschauer leider etwas zu oft vor, als ob man Gast eines Gesprächs zwischen dreier guter Kumpels ist, die alles daran setzen, einander möglichst viele Sprüche an den Latz zu pfeffern, um danach in großes Gelächter auszubrechen. Dies lenkt leider allzu oft von den wirklich sehr interessanten Gesprächen ab, in denen es vorrangig um die Zubereitung des Fleisches sowie Hintergründe zu den jeweiligen Tieren geht. Zudem hält sich für den neutralen Zuschauer der Witz dieser Männergespräche auch zumeist in eher eng gefassten Grenzen, zumal man sich bei der einen oder anderen Situation leider sogar ernsthaft fragen muss, ob nicht manches inszeniert wurde. Und gerade letzteres ist bei einem ansonsten so authentischen und liebevoll produzierten Format wie diesem tatsächlich sehr bedauerlich.
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Insgesamt lebt «Beef Brothers» vor allem von der authentischen und konventionellen Zubereitung der verschiedenen Gerichte, bei denen man als Zuschauer tatsächlich sehr interessiert daran ist, selbst mal zu kosten. Auch die Bergidylle ist wunderbar anzusehen und passt sich dem natürlichen Flair an, welches das Format generell umgibt. Leider lässt man es sich aber nicht nehmen, auch verkrampft, wenn nicht sogar aufgesetzt wirkende Momente einzubauen, die wohl den Konflikt der drei Köche untereinander etwas anstacheln und somit für die vermeintlich nötige Reibung sorgen sollen. Dies wäre keineswegs nötig gewesen. Ob man hiervon letztlich tatsächlich viele Folgen unbedingt sehen möchte, darf ohnehin durchaus bezweifelt werden. Die Begeisterung der Internetgemeinde jedenfalls hält sich in Grenzen, denn am späten Dienstagabend lag die Sendung bei der Onlineabstimmung auf dem letzten Platz.