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Der vierte «Bourne»-Film wird erstmals ohne Matt Damon alias Jason Bourne auskommen müssen, was von Seiten der Kritiker unterschiedlich wahrgenommen wird. Carsten Baumgardt von "filmstarts.de" lobt Regisseur Tony Gilroy, welcher "klug den Weg der Entschleunigung" wähle, nachdem sein Vorgänger "mit der phantastischen Hochgeschwindigkeitshatz für den furiosen Höhepunkt" gesorgt habe, der überhaupt nicht zu toppen gewesen wäre. Deshalb sei die "Filmreihe auch ohne Superstar Matt Damon lebendig", wenngleich "etwas Vorwissen aus den ersten drei Teilen sicher hilfreich ist". Sogar als "enorm abhängig vom Zuschauerwissen" beschreibt Nino Klingler von "critic.de" den Streifen, denn "er verweist in Form von Nachrichtensendungen zur globalen Hetzjagd auf Jason Bourne immer wieder auf die labyrinthischen Verstrickungen verschiedener Geheimdienstabteilungen und Top-Secret-Missionen". Nachdem "in der ersten Filmhälfte das Tempo extrem niedrig und die Dialogdichte hoch ist", kippe der Film anschließend "in pure Action und endet nach einer fast halbstündigen Verfolgungsszene urplötzlich in einer absurden Schlussnote". Auch finde der Film "auf seine eigenen Fragen nur höchst unbefriedigende Antworten". Ben vom Filmblog "filmosophie.com" kann sich ebenfalls nicht so richtig für «Das Bourne Vermächtnis» begeistern und ist der Ansicht, dass es Gilroy "trotz einer guten Idee und überzeugenden schauspielerischen Leistungen" nicht gelungen sei, "die «Bourne»-Trilogie würdig zu ergänzen". Streckenweise sei der Streifen "ungefähr so spannend wie rieselnden Sand in einer Sanduhr zu beobachten" und auch "die Schwächen des Plots werden durch die schlechte visuelle Inszenierung nur noch verstärkt".
OT: «Bourne 4» von Tony Gilroy; mit Jeremy Renner, Edward Norton, Oscar Isaac, Joan Allen, Rachel Weisz und Albert und Finney
«Vatertage - Opa über Nacht»
Basti (Sebastian Bezzel) ist stolzer und überzeugter Münchener. Zwar laufen die Geschäfte in seinem Fahrradrikscha-Unternehmen "Wadlbeißer" schon seit einiger Zeit eher schlecht als recht, allerdings weiß er sich als Überlebenskünstler trotzdem sehr gut zu helfen. Ins Wanken gerät seine Welt erst, als die 17-jährige
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Die derzeit sehr beliebten Komödien mit bayrischem Lokalkolorit bekommen einen weiteren Vertreter, der jedoch bei den meisten Kritikern klar durchfällt. Dimitrios Athanassiou von "moviemaze.de" kann sich immerhin noch zu einem recht durchschnittlichen Urteil durchringen, da "die kleinen Rollen in der zweiten Reihe" wie Heiner Lauterbach oder Monika Gruber "den Film vor einem allzu tiefen Fall bewahren". Ansonsten gelinge es der "routinierten, allerdings auch enorm Klischee beladenen" Produktion "definitiv nicht, den Gipfel des Humors zu stürmen". Deshalb sei «Vatertage - Opa über Nacht» nicht mehr als "ein München-Werbespot für Nichteinheimische, mit ein paar leicht bekömmlichen Schauwerten, aber ohne größeren komödiantischen Esprit". Tim Slagman von "gamona.de" ist sogar der Ansicht, dass "die kleinen Eigenheiten und großen Vorurteile, die sich in einem so distinktiv gesetzten Setting finden lassen, eigentlich einen guten Grundstoff abgäben für feinsinnigen, satirischen Humor", die Macher jedoch nicht viel mehr tun "als das eine Klischee auf das nächste zu häufen". Somit gebe es "nur wenige neue, irgendwie originelle Ideen, mit denen sich diese Geschichte hinaus aus den konventionellen Bahnen lenken ließe", wenngleich "Heiner Lauterbach als homosexueller Uropa eine echte Entdeckung" sei. Michael Meyns von "programmkino.de" stellt hingegen fest, dass der Streifen "hinter der etwas konstruierten Geschichte, den manchmal plump-klamaukigen Momenten [...] eine erstaunliche Weltsicht" verberge.
OT: «Vatertage - Opa über Nacht» von Ingo Rasper; mit Sebastian Bezzel, Heiner Lauterbach, Adam Bousdoukos, Sarah Horvath, Christiane Paul und Monika Gruber
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