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Ein riesiger Asteroid von über 100 Kilometern Durchmesser rast auf die Erde zu – und auch der letzte Versuch ihn aufzuhalten, ist gescheitert. Die Topnachricht des Tages lautet: in rund 21 Tagen wird die Welt untergehen.
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Die beiden ungleichen Reisegefährten machen sich auf den Weg. Es beginnt ein Roadtrip voller bizarrer, tragischer und komischer Begegnungen, bei dem die beiden feststellen, dass sie viel gemein haben, und dass es manchmal nicht mehr braucht als einen guten Freund – und vielleicht ein kleines bisschen mehr. Insbesondere dann, wenn die Welt untergeht…
Auch wenn sich die Mayas erst kürzlich korrigiert und den Termin für das absolute Ende erst einmal verschoben haben, bleibt dieses Gebiet nach wie vor faszinierend und ergiebig zugleich. Nach den pompösen Actionvarianten besinnt sich Debütantin Scafaria einzig auf eine zwischenmenschliche Beziehungsgeschichte kurz vor dem Tage des Jüngsten Gerichts. Einem genauen Datum geht sie dabei geschickt aus dem Weg und kann sich vor allem auf ihre beiden Hauptdarsteller verlassen. Steve Carell gibt den leicht verwirrten und schusseligen, aber ebenso liebenswerten und sympathischen Mit-Vierziger Dodge, dem mit Keira Kneightley die quirlige, abgedrehte, in den Tag hinein lebende, aber harmoniebedürftige Penny zur Seite gestellt wird. Das scheint auf den ersten Blick unstimmig, funktioniert in der Handlung aber bestens.
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Durch die Gespräche der beiden Protagonisten erfährt auch der Zuschauer zunehmend mehr von deren Persönlichkeit und Beweggründen. So möchte Penny vor dem Ableben unbedingt noch einmal ihre Familie sehen, während Dodge seine verflossene Liebe Olivia in die Arme schließen möchte. Und je weiter sich die Charaktere entwickeln, desto emotionaler wird das Geschehen. Plötzlich ist von der anfänglichen Leichtigkeit kaum noch etwas zu spüren, stattdessen stehen die Zeichen mit einem Mal auf Drama mit romantischen Zügen, die zunehmend in Kitsch münden. Daran leidet insbesondere die Figurenzeichnung von Dodge, der sich in seine Wegbegleiterin verliebt und sich zu unerwarteten und dazu noch unglaubwürdigen Aussagen hinreißen lässt. Aus der netten Komödie ist eine süßliche Romanze geworden, die einen faden Beigeschmack enthält.
Wann das Ende der Welt gekommen ist, verrät Scafaria übrigens bis zum Schluss nicht. Lediglich die verbleibenden Tage bis zum Einschlag des Meteoriten werden immer wieder eingeblendet. So steigert sich die Hektik und Dramatik bis hin zum alles vernichtenden Klimax stetig. Auch die Emotionen kochen gen Ende hoch und gipfeln in einem anrührenden Finale. Im Großen und Ganzen ist die Suche nach den Freunden ein augenzwinkernder Blick auf den immer wieder für Gesprächsstoff sorgenden Weltuntergang, der zunehmend den Humor verliert, wenn das Ende näher rückt.
«Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt» startet am 20. September in den deutschen Kinos.