Kritik
Hubert Parringer, Hausmeister in der Friedrichstraße, wird erschlagen im Keller aufgefunden - Einsatz für die SOKO 5113. Seine Frau Renate kann nicht ausschließen, dass Florian Müller und seine behinderte Freundin Sara etwas damit zu tun haben. Die weisen aber jede Schuld von sich.
Als alle Hausbewohner an Legionellen erkranken, spricht immer mehr dafür, dass es bei dem Mord an Parringer um etwas anderes ging. Und tatsächlich taucht am folgenden Tag ein Erpresserschreiben bei den Stadtwerken auf: Der anonyme Schreiber fordert 3 Millionen Euro - oder das Trinkwasser der Stadt München wird vergiftet. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Darsteller
Gerd Silberbauer («Der Landarzt») als Arthur Bauer
Michel Guillaume («Solo für Sudmann») als Theo Renner
Bianca Hein («Verliebt in Berlin») als Katharina Hahn
Joscha Kiefer («Verbotene Liebe») als Dominik Morgenstern
Florian Odendahl («Die Unbedingten») als Dr. Weissenböck
Ilona Grübel («Solange es die Liebe gibt») als Dr. Evelyn Kreiner
Karoline Eichhorn («Der kleine Mann») als Dr. Tanja Wetzel
Kritik
Polizisten dringen ohne Gerichtsbeschluss in fremde Wohnungen ein und durchwühlen dort den Müll. Sie erpressen von den Angeschuldigten DNA-Proben. Sie wollen wahllos Leute in U-Haft verfrachten, ohne dass es dafür juristisch handfeste Gründe gäbe. In der Realität wäre das ein geradezu unglaublicher Skandal. Bei «SOKO 5113» ist es Alltag.
Auch in der neuen Staffel scheint sich da nichts geändert zu haben, wenn man von der ersten Folge „Nachtflug nach Caracas“ (Drehbuch: Johann Dräxler und Remy Eyssen, Regie: Michael Wenning) ausgeht. Manchmal kommt man sich ob der seit langem überstrapazierten Motive fast wie in einer Parodie vor. Etwa wenn der geistig zurückgebliebene Ex-Knacki im Blaumann an seiner Maschine im heruntergekommenen Betrieb seines Bruders steht und flüchten will, sobald die Polizei eintrudelt. Oder wenn Arthur Bauer mit dem Silberbart der Hinterbliebenen des Opfers väterlich zuhört und sein Markenzeichen in der Szene sein ständiges verschlafenes Lächeln ist. Oder wenn es am Schluss an die Verfolgungsjagd durch die Kanalisation geht, um noch etwas Dynamik vorzutäuschen. Ohnehin: Dass ein derart inkompetentes Pack wie Bauer, Renner, Hahn und Kreiner darüber entscheiden könnte, wie im Notfall vorzugehen ist, ist eine gruselige Vorstellung.
«SOKO 5113» kommt dabei heraus, wenn man alles, was mit Anspruch und Realitätsnähe zu tun hat, nicht im Konzept haben will. Kein Wunder, dass man dann bei außerordentlich suggestiv geschriebenen wie inszenierten Szenen landet, die wenig dem Kombinationsgespür des Zuschauers überlassen, sondern jeden Hinweis ausufernd betonen. Dass Polizisten in der Realität nicht so einfach in Häuser eindringen und Leute festnehmen können, wie sie gerade lustig sind, scheint hier auch niemanden zu interessieren. Das läuft wohl der Alt-Herren-Dramaturgie zuwider. Abführen!
Das ZDF strahlt die neue Staffel ab Montag, 01. Oktober 2012, um 18.00 Uhr aus. Gezeigt werden 24 neue Geschichten.