Vor nunmehr fünf Jahren eröffnete Spielwarenriese Hasbro, vom Kinoerfolg des Michael-Bay-Blockbusters «Transformers» angespornt, eine Flut an Ankündigungen von Kinoadaptionen seiner zahlreichen Lizenzen. Ridley Scott arbeite an einer Filmversion des Brettspielklassikers und Familienstreitauslösers Monopoly, das Krimi-Brettspiel Cluedo sollte unter der Regie von «Fluch der Karibik»-Mann Gore Verbinski sogar schon seine zweite Chance auf der großen Leinwand erhalten und auch einige hierzulande weniger bekannte Spiele wie Candy Land standen auf dem Filmwunschzettel des Spielzeugfabrikanten.
In der Zwischenzeit haben es jedoch nur die bereits in den Achtzigern ins Kinderfernsehen entlassenen G. I. Joe-Actionfiguren und Hasbros Schiffe versenken-Brettspielversion ins Kino geschafft. Während «G. I. Joe – Geheimauftrag Cobra» bei einem Budget von 175 Millionen Dollar weltweit annehmbare 302 Millionen einnahm und von den Fans der alten «G. I. Joe»-Trickserien zerrissen wurde, ging «Battleship» zu Beginn dieses Kinosommers mit einem höheren Budget und wesentlich höheren Erwartungen seitens des Studios an den Start, bloß um ebenfalls bei knapp über 300 Millionen Dollar zu landen. Das schrie nach einer Enttäuschung, und zwar dermaßen laut, dass sich Hasbros Abteilung für Filmproduktionen einen neuen Komplizen suchen musste.
War ursprünglich Universal an den Verfilmungen von Monopoly und Co. interessiert, so gab das Studio dieses Vorhaben nach der «Battleship»-Schlappe auf. Wie die L. A. Times kürzlich berichtete, bemüht sich nun stattdessen das unabhängige Filmfinanzierungsunternehmen Emmett/Furla Films darum, das Mietkostenspiel und zwei weitere Hasbro-Produkte auf Zelluloid zu bannen. Da die Produktionsschmiede hinter Streifen wie Jake Gyllenhaals Low-Budget-Polizeithriller «End of Watch» kein Hollywoodriese der Marke Universal ist, müssen die neuen Hasbro-Projekte allerdings den Gürtel enger schnallen. Maximal 100 Millionen Dollar sollen diese jeweils verschlingen, was noch immer eine Mordssumme für das kleine Studio ist (welches sich gewiss Produktionspartner anlachen wird), aber zugleich auch weniger als die Hälfte des «Battleship»-Budgets.
Nicht nur das große Geld hat Hasbro verloren, sondern auch Ridley Scotts Engagement als «Monopoly»-Regisseur. Der dreifach für den Oscar-nominierte Filmemacher wird dem Projekt aber als Produzent treu bleiben, womit dieser Film zumindest einen großen Namen auf seiner Seite hat. Die zwei weiteren neu beziehungsweise erneut angekündigten Hasbro-Filme stehen bislang ohne bestätigte Namen im Raum. Dafür dürften ihnen Kinogänger von Beginn an noch mehr Zweifel attestieren, als einer Monopoly-Adaption: Hasbro plant einerseits einen Film über Action Man (Großbritanniens Antwort auf G. I. Joe) und andererseits einen über Hippo Flip, einem Kinderspiel, in dem derjenige gewinnt, der sein Plastiknilpferd mit mehr Murmeln "füttert". Na, da sind wir mal gespannt, ob Hasbro die Einspielergebnisse dieser drei Filme sättigen werden ...