«Richter Hold»: Probleme in der Zielgruppe

Wenn Sat.1 im Jahr 2013 mit „Gold“ den angekündigten Start des ersten Free-TV-Senders, der speziell Menschen über 50 Jahren anspricht, vollzieht, sollte «Richter Alexander Hold» einen Sendeplatz sicher haben – zumindest, wenn der Blick auf die aktuellen Quoten für die Verantwortlichen das entscheidende Kriterium ist. Die Gerichtsshow ist symptomatisch für eines der großen Probleme des Senders am Nachmittag, wo es Sat.1 schwer fällt, das Publikum in der Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren ans eigene Programm zu binden. Das bewahrheitete sich am Donnerstag mit besonders desaströsen Werten bei den Werberelevanten.

Insgesamt schalteten sehr gute 1,32 Millionen und 14,2 Prozent ein, der Senderschnitt wurde damit klar übertroffen. Regelmäßig gelingt es dem Format sogar, doppelt so viele Zuschauer anzulocken, wie bei Sat.1 üblich, wobei die Ausstrahlungsergebnisse starken Schwankungen unterworfen sind. Bei den 14- bis 49-Jährigen kratzt die Sendung regelmäßig am Senderschnitt, zuletzt häuften sich aber die ausgewiesenen Werte im indiskutablen Bereich. Am Donnerstag schalteten nur 0,23 Millionen ein, die 6,9 Prozent generierten.

Der Senderschnitt von Sat.1 liegt im Bereich der Werberelevanten bei 10,6 Prozent. «Richter Alexander Hold» läuft bereits im elften Jahr und darf als „Letzter seiner Art“ bezeichnet werden, nachdem «Barbara Salesch» die Fernsehbühne verlassen hat. Der Salesch-Ersatz «Familien-Fälle» zeigt auf dem Sendeplatz nach «Hold» ein ähnliches Muster des Zuschauerinteresses, wenn auch die Akzeptanz bei den 14- bis 49-Jährigen etwas besser ist.