Popcorn & Rollenwechsel

Finchers Zombie-Crowdfunding

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Um seinen geplanten Zombie- und Gangster-Animationsfilm zu finanzieren, wendet sich David Fincher ans Volk.

Er gehört zu den prominentesten aktiven Regisseuren unserer Zeit, schuf mehrere Kultfilme und wurde zweifach für den Regie-Oscar nominiert ... und dennoch gelingt es ihm nicht einmal, die Finanzierung für einen budgettechnisch nicht sonderlich ausgefallenen Animationsfilm auf die Beine zu stellen: Seit mehreren Jahren schleppt David Fincher die Comicreihe «The Goon» durch Hollywood, welche er als Animationsfilm in die Kinos bringen will. Doch das Projekt, das Fincher als Produzenten vorsieht und mit Paul Giamatti bereits einen ambitionierten Schauspieler in einer Sprecherrolle sicher hat, will und will keine finanzstarken Unterstützer in Hollywood finden.

«The Goon» mischt Gewalt, schwarzen Humor und übernatürliche Elemente zu einer verrückten Story über einen Kleingangster und seinen Weggefährten, die gemeinsam Kannibalen, Zombies und Dämonen platt machen. Wie David Fincher selbst sagt, ist es schwer, Geld für solch einen Animationsfilm zu finden, der weder eine Fortsetzung ist, noch tanzende Tiere beinhaltet, dennoch überrascht es, dass in Zeiten der Grusel-Animationskomödien «Paranorman» und «Frankenweenie» kein Studio scharf darauf ist, David Finchers Wunschfilm zu finanzieren. Da die Studios nicht wollen, wendet sich der Regisseur nun an das zahlende Volk: Der Film hat nun seine eigene Kickstarter-Kampagne, in deren Rahmen der oft als Spaßbremse verschriene Fincher mit Sarkasmus um Spenden interessierter Filmfreunde bittet.

Durch Crowdfunding sind bereits deutlich abstrusere Filme Realität geworden (man denke bloß an «Iron Sky»), also stehen die Chancen für «The Goon» gar nicht so schlecht. Und vielleicht erhält die Welt dann in wenigen Jahren endlich einen von Fincher mitgetragenen Animationsfilm, nachdem schon sein «Heavy Metal» gescheitert ist. Dieser Film krankte am anvisierten R-Rating (was bedeutet, dass in den USA niemand unter 18 Jahren ohne elterliche Begleitung eingelassen wird), während «The Goon» das profitablere PG-13 tragen soll. Allerdings plante Fincher, zahlreiche andere Starregisseure je ein Segment des ausgelassenen Trickspektakels voller Rockmusik, Sex, Drogen und Gewalt umsetzen zu lassen. Dass ein Film mit James Cameron, Gore Verbinski, Zack Snyder und Guillermo del Toro nicht realisiert werden konnte, ist wahrlich eine Schande. Traurig auch, dass es damals kein Kickstarter gab, um den Film zu unterstützen.

Aber «The Goon» hat noch eine Chance. Hoffen wir, dass er sie ergreifen kann!

Kurz-URL: qmde.de/59755
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