
Und so beginnen Sophie und Daniela nun ihre Arbeit bei zwei bekannten Produktionen der Fernsehschmiede. Sophie gehört fortan zum Team von «Berlin – Tag & Nacht», Daniela heuert bei «Niedrig & Kuhnt» an. „Dort zu arbeiten, das ist definitiv ein Traumjob“, freut sich die 25-Jährige, die das RTL-II-Vorabendformat auch schon vor der Zeit bei filmpool regelmäßig verfolgte. „Sind wir mal ehrlich: «Berlin – Tag & Nacht» guckt doch jeder. Es geben vielleicht nicht alle zu, aber am Ende können sie dann doch mitreden“, grinst sie. Die 25-Jährige hatte zuvor Politik-Wissenschaften studiert und im Produktionsbereich gearbeitet.
Bei filmpool beworben hat sie sich mit einer eigenen Story, einer, die sie heute ziemlich schlecht findet. Um was es ging? Man könnte sagen, es ist eine Geschichte, die man manchmal schon im deutschen Nachmittagsprogramm gesehen hat. „Die Story handelte von einer Frau, die herausfindet, dass ihr Mann sie betrügt“, berichtet sie. „Es ist viel schwieriger ein gutes Drehbuch für Scripted Entertainment zu schreiben, als ich vorher dachte“, weiß die Junior Storylinerin nun nach dem Kurs. „Die Personen müssen letztlich logisch handeln“, fügt Daniela hinzu. Und noch etwas ist wichtig: filmpool arbeitet in der Regel mit Laiendarstellern zusammen – und denen soll die Arbeit vor der Kamera vereinfacht werden.

Inzwischen sind beide Feuer und Flamme. Sophie, weil sie nun die Charaktere, mit denen sie schon ein Jahr im TV mitgefiebert hat, steuern kann und auch Daniela – und das, obwohl die 25-Jährige dem Genre anfangs sehr skeptisch gegenüber stand. Sie verfasste eine Bachelor-Arbeit zu den geschriebenen Nachmittagsformaten und stellte anfangs etliche sehr kritische Fragen, erinnert sich Pressesprecher Felix Wesseler zurück. „Ich war sehr zwiegespalten“, sagt sie heute. „Ich dachte immer, dass das alles Hartz IV-Fernsehen ist. Wer sich das aber anschaut, merkt: Dem ist nicht so.“ In der Tat: In der Regel spielen die Geschichten in der sozialen Mittelschicht, werden in sauberen und schönen Wohnungen aufgezeichnet. „Auch Begriffe wie Brüll-TV treffen schlicht nicht zu“, so die Erkenntnis von Daniela.
