Die Kritiker

«The Big C» (2x01)

von

«The Big C» kehrt mit Staffel zwei ins Free-TV zurück. Überzeugt die Krebs-Dramedy weiterhin?

Inhalt


Für die an Hautkrebs erkrankte Cathy hat sich nach langwieriger Behandlung so manches geändert: Ihr Gesundheitszustand ist zwar so schlecht wie eh und je, und offen über ihre Erkrankung mag die starrköpfige Blondine noch immer nicht reden. Doch: Zumindest ihre Anvertrauten wissen nun von ihrem gesundheitlichen Problem und ihrem Gatten Paul vertraute sie zudem an, dass sie ihren behandelnden Arzt Dr. Todd geküsst hat. Statt deshalb eine Ehekrise vom Zaun zu brechen, versucht Paul, es mit Humor zu nehmen. Und tatsächlich kehrt die Leidenschaft in das Ehebett zurück.

Auch Cathys Verhältnis zu ihrem Bruder verbessert sich, nachdem beide von ihren jeweiligen gesundheitlichen Problemen erfahren. Derweil ist Dr. Todd davon besessen, seine Patientin davon zu überzeugen, bei ihm zu bleiben, statt nach einem neuen Arzt Ausschau zu halten ...

Darsteller


Laura Linney («John Adams») ist Cathy Jamison
Oliver Platt («2012») ist Paul Jamison
John Benjamin Hickey («Transformers: Die Rache») ist Sean Tolke
Gabriel Basso («Super 8») ist Adam Jamison
Phyllis Somerville («Der seltsame Fall des Benjamin Button») ist Marlene
Cynthia Nixon («Sex and the City») ist Rebecca
Reid Scott («My Boys») ist Dr. Todd Mauer

Kritik


Der größte Kritikpunkt, der während der ersten Staffel an «The Big C» geäußert wurde, war der Mangel an Sympathie für die ihre Familie und Kollegen anlügende Hauptfigur Cathy. Diesem nahmen sich die Autoren bereits im Finale der ersten Season an, doch die Auswirkungen auf die Dramedy zeigen sich erst in der Premiere der zweiten Staffel in vollem Ausmaße. Ohne den sich wiederholenden Plotpunkt, dass Cathy um jeden Preis ihre Krebserkrankung verheimlicht, kann sich Hauptdarstellerin Laura Linney freier entfalten und Cathy in einem komplexeren Licht darstellen. Sie ist nicht weiter die ausgebuffte, genervte Vorstadt-Ehefrau, die sich allein durch ihr Geheimnis definiert. Stattdessen zeigt sie im Zusammenspiel mit ihrem Ehemann viel Galgenhumor, während die Halluzinationen ihrer verstorbenen Bekannten Marlene sie von ihrer melancholischeren Seite zeigen.

Am meisten profitiert von der Wende im Staffelfinale jedoch Oliver Platt, der als Ehemann Cathys gen Schluss der ersten Staffel kaum mehr als eine Karikatur abgab, nun aber nicht nur mit trockenem Witz überzeugt, sondern auch komplexe Gefühle leichtfüßig vermitteln darf. Dass er Cathy die Liaison mit ihrem Arzt nicht übel nimmt, weil ihn der Ausdruck in ihrem Gesicht so sehr erfüllt, könnte leicht unglaubwürdig oder kitschig erscheinen, Platt trifft jedoch exakt den richtigen Ton für diese Erläuterung.

John Benjamin Hickey wiederum entwickelt zwar als exzentrischer Hippie-Bruder eine etwas solidere Beziehung zu Cathy, bleibt jedoch vorerst weiterhin eine monotone Gagfigur, die im Rahmen dieser Serie zu schräg in Szene gesetzt wird. Auch der Subplot über die Aggressionsblähungen von Cathys Sohn Adam ist zu sehr auf comichafte Pointen zugeschrieben, obwohl er das Potential für eine gesunde Mischung aus Dramatik und schwarzem Humor aufweist.

Unterm Strich ist die Staffelpremiere der zweiten Runde «The Big C» dennoch ein viel versprechender Start in ein zweites Serienjahr, der Laura Linney und Oliver Platt mehr Spielraum für ihre Rollen lässt und der Serie somit frischen Wind verleiht.

Die zweite Staffel «The Big C» ist ab dem 7. November mittwochs um 22.40 Uhr auf ZDFneo zu sehen.

Mehr zum Thema... The Big C TV-Sender ZDFneo
Kurz-URL: qmde.de/60185
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