45. KALENDERWOCHE 2012
SONNTAG - 4. November
Schwester Marianne und die Apostelbriefe
Leider getäuscht, liebe Leser! Jedenfalls wenn Sie aufgrund der Überschrift dachten, es würde jetzt mal wieder um Bibel TV gehen. Es geht um Schauspielerin Marianne Sägebrecht, die Sonntag im Senioren Ratgeber (also der Apotheken Umschau für noch ältere Alte) davon berichtete, wo sie ihre ersten öffentlichen Auftritte hatte: Ebenfalls am Sonntag, nur nicht auf Papier, sondern in der Kirche. Dort las sie die Apostelbriefe vor und wollte auch eigentlich erst Nonne werden, bis ihr eine schon gestandene Nonne erzählte, dass es unter so vielen Frauen gar nicht so schön sei. Das musste Marianne in Hollywood dann aber auch erfahren...
MONTAG - 5. November
web.de bietet "neue Entertainer"
Das Onlineportal web.de sucht wieder was. Im doppelten Sinn. Zum einen - wie so oft - Streit, weil man sich an dem vermeintlichen Skandal rund um Tom Hanks und «Wetten, dass..?» aufgehängt hat und zum anderen "neue Entertainer", die doch gut als Ersatz für den ach so schlechten Markus Lanz dienen könnten. Doch wer da aufgezählt wurde, lässt nur trocken lachen: Pierre M. Krause, Tobias Schlegl, Sebastian Winkler, Florian Weber und sogar Nela Panghy-Lee. Ja sagt mal, liebe web.de-Autoren, geht´s noch? Was haben diese ganzen Nasen denn bitte mit Entertainern zu tun? Und so neu sind die ja nun auch schon längst nicht mehr!
DIENSTAG - 6. November
Keine zwanzig Mal "Wow, wow, wow!"
Zur überhöhten «Wetten, dass..?»-Kritik äußerte sich Dienstag auch Frank Elstner im Focus Online. Der Erfinder der Show stärkte Lanz zwar den Rücken, indem er betonte, dass man ihm mehr Zeit geben müsse und ausrief, mehr denn je zu ihm zu stehen, doch es kamen auch überraschend kritische Worte über Elstners Lippen: Lanz sei intelligent genug zu wissen, dass das noch nicht die vollen 100 Prozent seien, die man von ihm erwarten könne. Zudem würde er sich künftig "überlegen, ob er zwanzig Mal ´Wow, wow, wow!´ sagt". Und sollte es Lanz doch nicht schaffen, hätte Elstner in der Axel-Springer-Akademie Bewerber, denen er es sofort zutraue.
MITTWOCH - 7. November
Zeitspannenpannen beim WDR
Da muss man genau sein! Wenn eine US-Wahlnacht schon so lange geht, ist die Angabe ihrer Quoten für die einzelnen Teilsendestrecken besonders wichtig. Der WDR, der für die Sondersendung im Ersten verantwortlich zeichnete, hob Mittwochmorgen hervor, dass 890.000 Zuschauer zur höchsten Sehbeteiligung in der Zeit von 22:45 Uhr bis drei Uhr geführt hätten. Das wäre eine viereinhalbstündige Zeitspanne gewesen. Scheinbar hat dann aber noch jemand trotz Übermüdung schnell mal nachgerechnet und gemerkt, dass das ja "nur" viereinviertel Stunden sind. Die PM wurde korrigiert und alle konnten endlich schlafen gehen.
DONNERSTAG - 8. November
Zu viele Kommissare verderben den Brei
"Die Wochenschau" betrieb ja bekanntlich schon immer «Tatort»-Schelte. Dass ihr in letzter Zeit aber immer mehr Promis und sogar Darsteller der ARD-Krimiserie dabei zur Hilfe kommen, ist kurios. Ob Harald Schmidt, Til Schweiger, Armin Maiwald (siehe Freitagsabschnitt) oder diesen Donnerstag eben auch Jörg Hartmann. Der Dortmunder Ermittler vermutete im Magazin IN: "Wenn alle zwei Wochen neue Kommissare spielen, schalten vielleicht einige Fans gar nicht mehr ein." Zudem zeigte er sich traurig darüber, dass viele Kommissare keinen Bezug mehr zu ihrem Ermittlungsort hätten. Zwei weitere Kritik-Aspekte in der langen Reihe...
FREITAG - 9. November
Der Armin kritisiert Das Erste
Wie jeden Freitag erschien auch diese Woche wieder in der Süddeutschen Zeitung die Interview-Reihe "Reden wir über Geld". Diesmal tat man das mit jemandem, den man gar nicht mit Moneten in Verbindung bringen würde, dem «Maus»-Moderator Armin Maiwald. Der redete folgerichtig auch kaum über Bares, sondern lästerte eher und fast genauso erstaunlich über Das Erste. Die ganzen ARD-Talkshows betitelte er als "Bla-Bla-Sofa-Theater", kritisierte das mangelnde Kinderprogramm im Hauptsender und prangerte die Werbung der Wetter- und «Tatort»-Sponsoren an. Das ist ebenso lobenswert wie die Absicht der «Maus».
SAMSTAG - 10. November
Hollywood gegen «Wetten, dass..?»
Noch einmal der Focus. Noch einmal «Wetten, dass..?». Das Nachrichtenmagazin, welches Dienstag noch Elstner eine Verteidigungsplattform gab, haute Samstag Zitate von Vertretern aus Hollywood über die von Tom Hanks scheinbar gesteinigte Show heraus: Fox-Chef de La Tour sprach von "verbrannter Erde" und meinte "Sowas spricht sich in Hollywood herum". Sein Paramount-Kollege Sturm pochte auf die Einhaltung von Absprachen. Würde das nicht mehr gehen, "dann knallt´s im Karton". "Wow!" kann man da nur sagen. Die Traumfabrik übertrifft sich mal wieder selbst. Kommen bald keine Hollywood-Stars mehr? Oh, mein Gott!
Ist das diese Woche ein zerstrittener Haufen in der "Wochenschau"! Doch man muss schon sagen, dass die meisten von diesen Auseinandersetzungen unterm Strich einfach nur gute PR sind. Wie eben bei Raab und Lammert. Sollte «Absolute Mehrheit» auch nur einen annähernd so guten Schlagabtausch liefern, wird´s was. Und sollte der Heckmeck rund um Europas größte TV-Show, der hier eigentlich zu viel Platz eingenommen hat, noch ein wenig so weitergehen, wird´s auch dort was - mit den erneut zehn Millionen in der nächsten Folge. Nur «Die Sendung mit der Maus» und der «Tatort» haben Derartiges eigentlich nicht nötig, denn sie laufen auch so gut. Letzterer zumindest zahlenmäßig.