Fast eineinhalb Jahre musste das ZDF-Publikum auf neue Folgen der Krimireihe «Flemming» verzichten, obwohl sich die vorangegangene Staffel zu einem vorzeigbaren Quotenerfolg entwickelt hatte. Ab September zeigte das Zweite Deutsche Fernsehen eine dritte Season, die in acht Folgen Verbrechensbekämpfung im Stile des Protagonisten Vince Flemming zeigte. Nachdem die ersten Episoden der Serie um den Hauptdarsteller Samuel Finzi im Jahr 2009 beim Publikum nur mittelmäßig abgeschnitten hatten und die Verantwortlichen später dafür belohnt wurden, das Format dennoch fortgesetzt zu haben, zeigte sich in den vergangenen Wochen, ob das in «Flemming» gesetzte Vertrauen ausreichende Schnittmengen mit dem realen Zuschauerinteresse vorweisen konnte.
Der Auftakt am 14. September wurde, wie auch die vergangenen Staffeln, ab 21.00 Uhr gesendet. Mit 4,95 Millionen Zuschauern und 17,0 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum erreichte die Folge „Die alte Kommissarin“ nicht nur beachtliche Werte, sondern auch die höchsten in der Ausstrahlungsgeschichte von «Flemming». Die bis dahin erfolgreichste Programmierung der Seriengeschichte stellte der Beginn der zweiten Staffel dar, der am 18. März 2011 von 4,88 Millionen und 15,8 Prozent insgesamt verfolgt worden war. Sogar unter dem Durchschnitt der vorangegangen Season blieben die ausgewiesenen Werte im Bereich der 14- bis 49-Jährigen. Nur 0,85 Millionen und 7,8 Prozent deuteten auf ein gesunkenes Interesse bei den jungen Fernsehzuschauern hin.
Die Ausstrahlung der zweiten Folge bestätigte dies. 0,78 Millionen Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren generierten 7,1 Prozent, auch bei allen Fernsehenden ging der Wille zum Einschalten deutlich zurück. 4,20 Millionen und 14,6 Prozent Marktanteil wurden am 21. September verzeichnet, sieben Tage später sank die absolute Zuschauerzahl noch einmal: 4,15 Millionen und 15,0 Prozent aus dem Gesamtpublikum fanden sich vor den Fernsehgeräten ein, um dem Format zu folgen. Bei den jungen Fernsehenden wurde indes mit 8,6 Prozent der höchste Marktanteil der Staffel gemessen, der auf 0,88 Millionen Zuschauer aus der Altersgruppe zurückzuführen war.
Die Einschaltquoten der vierten und fünften Folge bestätigten ein Einpendeln der Publikumszahlen bei knapp über vier Millionen Interessierten. Am 5. Oktober wurden 4,15 Millionen insgesamt gemessen, sieben Tage steigerte sich diese Zahl leicht auf 4,25 Millionen. Die parallel ausgewiesenen Marktanteile lagen bei 13,6 und 13,8 Prozent. Auch die Begeisterung im Bereich der 14- bis 49-Jährigen orientierte sich an den zuvor ermittelten Werten und belief sich auf 0,83 und 0,90 Millionen sowie 7,2 und 7,5 Prozent Marktanteil.
Die in der Folgewoche gemessenen 12,0 Prozent aus der Gruppe der Fernsehenden ab drei Jahren stellten den zweitschlechtesten Wert der «Flemming»-Historie dar. Generiert wurde der magere Marktanteil von 3,87 Millionen Zuschauern, von denen 0,83 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren alt waren und für 6,6 Prozent bei den Jungen sorgten. Den im November gesendeten Folgen sieben und acht gelang mit 4,03 und 4,07 Millionen wieder der Sprung über die 4-Millionen-Hürde. Die schwachen 12,8 und 12,9 Prozent Marktanteil, die damit einhergingen, fanden sich auch bei den jungen Zuschauern wieder. Nur 6,2 und 6,0 Prozent aus dieser Publikumsgruppe fühlten sich vom Krimi-Programm angesprochen, in absoluten Zahlen steuerten 0,77 und 0,72 Millionen Junge mit ihrer Fernbedienung das ZDF an.
Im Durchschnitt wurden die acht Folgen von 4,21 Millionen und 14,0 Prozent aus dem Gesamtpublikum verfolgt, wobei die Zahlen durch die sehr starke erste Episode geschönt wirken. Die Werte aus dem Bereich der 14- bis 49-Jährigen repräsentieren die Ausstrahlungsrealität mit 0,82 Millionen und 7,1 Prozent wesentlich besser. Mit Blick auf den Senderschnitt des ZDF, der bei 12,1 Prozent insgesamt und 6,1 Prozent beim jüngeren Publikum liegt, lässt sich ein positives Resümee ziehen. Das Heranziehen der Einschaltquoten aus Staffel zwei verrät, dass insbesondere die Zuschauergunst bei den 14- bis 49-Jährigen mit acht Promille deutlich abgenommen hat. Der Wert bei allen Fernsehenden sank um sechs Promille. In Anbetracht der Tatsache, dass die einzelnen Folgen fast immer über dem Senderschnitt liefen, wäre eine Fortführung von «Flemming» konsequent. Ob das ZDF eine vierte Staffel tatsächlich umsetzt, wird sich dem Publikum wohl erneut erst in einigen Monaten erschließen.