Genau 15 Monate und einen Tag ist es nun her, dass bei RTL II die bisher letzte «Big Brother»-Staffel zu Ende ging. Abgeschlossen wurde diese mit nicht wirklich guten Quoten: Die finalen Tageszusammenfassungen landeten bei weniger als sechs Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, die Finalshow kam auf 8,3 Prozent. Ein entsprechend schweres Standing hatte der Große Bruder dann auch in Grünwald, denn die darauffolgende Soap «Berlin – Tag & Nacht» hat die inzwischen Quoten verdoppelt, liegt in der Spitze sogar bei rund 15 Prozent. Platz für «Big Brother» ist auf dem angestammten Sendeplatz um 19.00 Uhr also keiner mehr; und ab 7. Januar folgt auch um 18.00 Uhr mit «Köln 50667» ein neues, gescriptetes Format.
2012 wird ohne «BB» zu Ende gehen. 2013 aber muss die Show in Deutschland zurück auf den Bildschirm – das wissen auch die Chefs von Endemol. Das klassische «Big Brother» aber gilt aktuell als kaum mehr als vermittelbar. Der internationale Markt hat gezeigt, wie man das Rad bei «Big Brother» weiter drehen kann. England ist hier ein gutes Vorbild: Dort liefen 2012 gleich zwei Staffeln einer Promi-Version, für Januar 2013 ist eine weitere angekündigt.
Für Channel 5 in England war die Event-Version des Großen Bruders ein Quotenerfolg. Gegenüber Quotenmeter.de wollte Endemol Deutschland-Chef Marcus Wolter aber nicht Preis geben, in welche Richtung die Entwicklung hierzulande läuft. Fakt ist: Sein Unternehmen spricht weiterhin mit potentiellen Sendern.
„Manchmal braucht auch ein TV-Format ganz einfach eine kreative Pause. «Big Brother» macht in Deutschland gerade ein „Sabbatical“. «Big Brother» wurde und wird in mehr als 40 Ländern ausgestrahlt. Das Format ist weltweit erfolgreich, weil es sich ständig neu erfindet“, so Marcus Wolter zu Quotenmeter.de. Genau daran arbeite man gerade. Den zahlreichen Fans des Großen Bruders in Deutschland, die schon seit Monaten auf eine neue Staffel warten, verspricht Wolter: „Auch die deutsche Geschichte von «Big Brother» wird fortgeschrieben.“