
Grundsätzlich ist jeder Versuch eines größeren Senders Sportarten abseits von König Fußball zu fördern, zu unterstützen. Dass nun ausgerechnet der Basketball-Bundesliga ein solcher Coup gelungen ist, überrascht und ist wohl wirklich nur auf die Strahlkraft des FC Bayern München zurückzuführen. Anders als im Bereich Fußball sind die Bayern im Basketball aber noch lange nicht an der Spitze angekommen. Experten bezweifeln zudem, dass der kürzlich vorgenommene Trainerwechsel der Mannschaft wirklich gut getan hat.
Die Bayern sind aktuell Fünfter, die Brose Baskets liegen auf Position zwei der Tabelle hinter dem Team aus Ulm. Ob nun dieser FC Bayern wirklich für zufrieden stellende Einschaltquoten auch bei kabel eins sorgen kann? Basketball gilt grundsätzlich als Sport mit einer leicht veralteten Zuschauerstruktur. Die Quoten beim Gesamtpublikum waren für den ebenfalls übertragenden Sender Sport 1 immer in Ordnung, Luft nach oben aber bestand bei den 14- bis 49-Jährigen.

Zwischen 2000 und 2003 wagte sich Sat.1 erneut an den eigentlich möglichst berührungslosen Sport – die Sendung hieß dann einfach schlicht «ran Basketball»: Was in der ersten Saison, also 2000/2001 noch halbwegs erfolgreich war, klappte später nicht mehr. Die 30 Minuten langen Sendungen kamen in der ersten Saison immerhin auf 1,06 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, 6,2 Prozent Marktanteil gesamt und genau sieben Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. 2001/2002 aber folgte schon der quotentechnische Einbruch. Die Gesamtquote fiel auf damals unterirdische 2,9 Prozent, die Reichweite fiel auf 0,46 Millionen. Auch in der bis jetzt letzten Sat.1-Saison sah es nicht besser aus; zwar stieg die Reichweite damals auf durchschnittlich 0,82 Millionen, in der Zielgruppe aber blieb es wie in der Vorsaison bei erfolglosen 3,8 Prozent Marktanteil.

"Wir werden eine Übertragung für „alle“ machen. Unser Ziel ist es einerseits, die Zuschauer zu begeistern, die sich im Basketball bestens auskennen. Andererseits wollen wir aber auch die Lust bei denjenigen wecken, die aus Interesse mal reinschauen. Die sollen bleiben. Denjenigen wollen wir zeigen, was Basketball für ein genialer, schneller, faszinierender Sport ist, sagt Killing.“ Also: «ran» an die Basketball-Bundesliga.