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Zugpferd FC Bayern München

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Der FC Bayern bringt nun auch die Basketball Bundesliga in einem Vollprogramm unter. «ran» widmet sich erstmals seit 2003 wieder der Sportart.

Kennen Sie das schon? Die Profis Schweini und Javi spielen heimlich Basketball, demolieren den Korb und bekommen böse Schimpfe von FC-Bayern-Präsident Uli Hoeness. Die Szenen sind Teil des Promo-Trailers für die in der Beko Basketball Bundesliga spielende Mannschaft des FC Bayern München. Weil dieser Verein immer für Spektakel steht, ist es nun auch gelungen, einen relativ prominenten TV-Partner für bis zu zehn Ligaspiele der Bayern-Mannschaft zu finden. Am Sonntag wird kabel eins das erste davon in seinem Nachmittagsprogramm übertragen. Dann geht es gegen die Brose Baskets, aktuell deutscher Meister und Pokalsieger.

Grundsätzlich ist jeder Versuch eines größeren Senders Sportarten abseits von König Fußball zu fördern, zu unterstützen. Dass nun ausgerechnet der Basketball-Bundesliga ein solcher Coup gelungen ist, überrascht und ist wohl wirklich nur auf die Strahlkraft des FC Bayern München zurückzuführen. Anders als im Bereich Fußball sind die Bayern im Basketball aber noch lange nicht an der Spitze angekommen. Experten bezweifeln zudem, dass der kürzlich vorgenommene Trainerwechsel der Mannschaft wirklich gut getan hat.

Die Bayern sind aktuell Fünfter, die Brose Baskets liegen auf Position zwei der Tabelle hinter dem Team aus Ulm. Ob nun dieser FC Bayern wirklich für zufrieden stellende Einschaltquoten auch bei kabel eins sorgen kann? Basketball gilt grundsätzlich als Sport mit einer leicht veralteten Zuschauerstruktur. Die Quoten beim Gesamtpublikum waren für den ebenfalls übertragenden Sender Sport 1 immer in Ordnung, Luft nach oben aber bestand bei den 14- bis 49-Jährigen.

Bevor Sport 1 sich die Rechte an der BBL sicherte, war sie für einige Jahre ausschließlich im Pay-TV bei Premiere zu sehen – zwischen 2000 und 2003 allerdings gab es schon einmal ein Stelldichein mit «ran». Nostalgiker werden sich erinnern können, dass bereits lange davor Lou Richter eine «Jump ran» heißende Sendung moderierte, die Highlights des Spieltags zusammenfasste. Das war in den 90ern.

Zwischen 2000 und 2003 wagte sich Sat.1 erneut an den eigentlich möglichst berührungslosen Sport – die Sendung hieß dann einfach schlicht «ran Basketball»: Was in der ersten Saison, also 2000/2001 noch halbwegs erfolgreich war, klappte später nicht mehr. Die 30 Minuten langen Sendungen kamen in der ersten Saison immerhin auf 1,06 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, 6,2 Prozent Marktanteil gesamt und genau sieben Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. 2001/2002 aber folgte schon der quotentechnische Einbruch. Die Gesamtquote fiel auf damals unterirdische 2,9 Prozent, die Reichweite fiel auf 0,46 Millionen. Auch in der bis jetzt letzten Sat.1-Saison sah es nicht besser aus; zwar stieg die Reichweite damals auf durchschnittlich 0,82 Millionen, in der Zielgruppe aber blieb es wie in der Vorsaison bei erfolglosen 3,8 Prozent Marktanteil.

Diese Werte sollte kabel eins durchaus toppen können – und letztlich sind sie genauso Maßstab wie der eigentliche Senderschnitt. Wenn am Sonntagmittag also die Basketball-Bundesliga ins große Rampenlicht zurückkehrt, sollte man mit einer vorschnellen Beurteilung vorsichtig sein. Dem Hallensport spielt es in die Karten, dass die Formel 1 am Wochenende in Amerika und somit nach unserer Zeit erst abends fährt. Inhaltlich bietet kabel eins übrigens «ran»-Mann Matthias Killing auf, der vom wohl bekanntesten deutschen Basketball-Kommentator Frank Buschmann unterstützt wird. „Bamberg - der FC Bayern des Basketballs - gegen den aufstrebenden FC Bayern – mehr geht ja fast nicht. Dazu freue ich mich auf Frank Buschmann. Wir haben schon oft zusammengearbeitet, sind beide Hagener Jungs – und freuen uns auf den Sport, den wir beide lieben," sagte der Sportmoderator, der auch für das «Frühstücksfernsehen» arbeitet, zu Quotenmeter.de.

"Wir werden eine Übertragung für „alle“ machen. Unser Ziel ist es einerseits, die Zuschauer zu begeistern, die sich im Basketball bestens auskennen. Andererseits wollen wir aber auch die Lust bei denjenigen wecken, die aus Interesse mal reinschauen. Die sollen bleiben. Denjenigen wollen wir zeigen, was Basketball für ein genialer, schneller, faszinierender Sport ist, sagt Killing.“ Also: «ran» an die Basketball-Bundesliga.

Kurz-URL: qmde.de/60376
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