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Weiter sagt sie: „Monika Piel, die Intendantin des WDR, hat gerade öffentlich beklagt, dass zu viele Männer an den Senderspitzen mit dem Schlagen von Pfauenrädern beschäftigt seien – offenbar zu Recht.“ Damit bezieht sich Bruhns auf ein ''Stern''-Interview Piehls, in dem sie gegen die Ineffizienz einiger männlicher Kollegen schießt: „Viele Frauen wollen keine Pfauenräder schlagen. Es geht ihnen nicht um den Redeanteil in Sitzungen. Wenn es weniger um Machtfragen ginge, würde es bei der ARD etwas zügiger laufen.“
Noch bedenklicher als die Zusammenstellung der Plakatmotive sieht der Journalistinnenverbund ein zur Kampagne zugehöriges Online-Quiz, in dem es gilt, zehn Zitate zum Thema Meinungsfreiheit jeweils einer berühmten Persönlichkeit zuzuordnen. Dass sich unter den Stichwortgebern nicht eine einzige Frau befindet, erachtet Bruhn als dreistes Missverhältnis: „Halten die Anstalten ihre Zuschauer für zu blöde für mehr Abwechslung?“ In einem gemeinsamen Protestbrief an die Senderintendanten prangern ProQuote und der Deutsche Frauenrat die Kampagne deswegen als Gebührenverschwendung an, die Frauen „in einem Ausmaß unsichtbar macht, wie wir das lange nicht mehr erlebt haben“.