Vermischtes

ProQuote kritisiert einseitige Kampagne von ARD und ZDF

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Der Journalisten-Verband bemängelt eine gemeinsame Werbekampagne der öffentlich-rechtlichen Sender, die sich ausschließlich über Männer definiert.

Im Vorfeld der Einführung der erneuerten Rundfunkgebühren rühren ARD und ZDF mit einer Plakatwerbung und Onlinepromo umspannenden Kampagne für ihre Sache die Trommel. Dies allerdings auf auffallend einseitige Weise, weshalb die Kampagne den Ärger der Journalisten-Initiative ProQuote auf sich zieht. Mit dem Slogan „Freie Medien für Freie Meinungen“ werben vier Prominente auf den Plakaten für öffentlich-rechtliche Medien – und alle vier Werbegesichter sind männlich. Dass ARD und ZDF mit dem Quartett Heiner Geißler, Uli Hoeneß, Michael Otto und Tim Bendzko auf die Vorzüge freier Medien aufmerksam machen, empört die Mitglieder des Journalisten-Vereins ProQuote. Die Kampagne ist für die Vorsitzende Anette Bruhns in ihrer Einseitigkeit ein Beispiel dafür, dass bei den Öffentlich-Rechtlichen „immer noch vorwiegend Männer Fernsehen für Männer“ gemacht wird.

Weiter sagt sie: „Monika Piel, die Intendantin des WDR, hat gerade öffentlich beklagt, dass zu viele Männer an den Senderspitzen mit dem Schlagen von Pfauenrädern beschäftigt seien – offenbar zu Recht.“ Damit bezieht sich Bruhns auf ein ''Stern''-Interview Piehls, in dem sie gegen die Ineffizienz einiger männlicher Kollegen schießt: „Viele Frauen wollen keine Pfauenräder schlagen. Es geht ihnen nicht um den Redeanteil in Sitzungen. Wenn es weniger um Machtfragen ginge, würde es bei der ARD etwas zügiger laufen.“

Noch bedenklicher als die Zusammenstellung der Plakatmotive sieht der Journalistinnenverbund ein zur Kampagne zugehöriges Online-Quiz, in dem es gilt, zehn Zitate zum Thema Meinungsfreiheit jeweils einer berühmten Persönlichkeit zuzuordnen. Dass sich unter den Stichwortgebern nicht eine einzige Frau befindet, erachtet Bruhn als dreistes Missverhältnis: „Halten die Anstalten ihre Zuschauer für zu blöde für mehr Abwechslung?“ In einem gemeinsamen Protestbrief an die Senderintendanten prangern ProQuote und der Deutsche Frauenrat die Kampagne deswegen als Gebührenverschwendung an, die Frauen „in einem Ausmaß unsichtbar macht, wie wir das lange nicht mehr erlebt haben“.

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