Was wäre ProSieben nur ohne Stefan Raab? Der Entertainer verhilft dem TV-Sender mit «Schlag den Raab», diversen außergewöhnlichen Events und seit neustem auch mit einem Polit-Talk stets zu guten Quoten. An diesem Samstagabend stand zum nunmehr achten Mal das «TV total Turmspringen» an. Überschattet wurde das Spektakel diesmal von einem tragischen Unfall: Der Schauspieler Stephen Dürr prallte bei Proben vor einigen Tagen mit der Stirn unglücklich auf der Wasseroberfläche auf, sodass sein Kopf unkontrolliert in den Nacken gerissen wurde. Dabei hat er sich offenbar noch nicht absehbare Rückenmarkschäden zugezogen. ProSieben entschied sich trotzdem dafür die Show nicht abzusagen.
Aus Quotensicht dürften die Verantwortlichen am heutigen Morgen zufrieden sein: 2,29 Millionen Zuschauer wurden für das mehrstündige Event im Durchschnitt ermittelt, was beim Zielpublikum zu 16,7 Prozent Marktanteil führte. Damit lief es zwar besser als 2009 und 2010, als nicht einmal 15 Prozent erreicht wurden, aber immer noch schlechter als im Vorjahr. Im November 2011 war das Turmspringen durch besonders starke Quoten aufgefallen, damals erreichte es 19,9 Prozent. Aber auch die Reichweite lag mit 2,79 Millionen erheblich höher und das obwohl der Hauptkonkurrent «Das Supertalent» damals noch viel mächtiger war als in diesem Jahr.
Während ProSieben das Ergebnis also zufrieden, aber ohne allzu große Euphorie zur Kenntnis nehmen wird, dürften sich die Verantwortlichen der ARD umso mehr freuen: «Verstehen Sie Spaß?» holte zur besten Sendezeit mit 4,57 Millionen Zuschauern sogar den Tagessieg vor RTLs Supertalenten, die sich mit 4,49 Millionen hinten anstellen mussten. Der Marktanteil für den Klassiker lag bei guten 15 Prozent und somit deutlich höher als bei der letzten Ausgaben, die vor wenigen Wochen noch unter 12 Prozent stecken blieb und nur 3,46 Millionen erreichte.
Besonders erfreulich: Auch beim jungen Publikum gelang es der Show, in der unter anderem Eckart von Hirschhausen zu Gast war, zu überzeugen. 0,99 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer verhalfen dem Ersten zu überdurchschnittlichen 8,7 Prozent. Auch hier steigerte man sich gegenüber der letzten Ausgabe, die Ende September ebenfalls gegen einen Show-Vierkampf antreten musste, um rund einen Prozentpunkt.