Fernsehen ist in meinem Kopf immer noch eine Faszination. Der große Samstag Abend! Die Primetime! Bühnenbauten! Entertainment und Träume für das Publikum auf dem Bildschirm. Ich bin noch mit dem Fernsehen groß geworden. Meine Nichte dagegen wächst gerade mit YouTube und dem iPad auf. Ich liebe das Medium für seine Form und meine eigene Show im Netz bedient sich der klassischen Elemente aus dem Fernsehen. Ich habe keine modernen Jumpcuts wie junge Leute auf YouTube. Ich schneide nicht wild an Clips und übertöne den Inhalt nicht mit Beats. Es gibt ein Intro, eine Melodie, Tisch, Deko und Abspann. Warum? Weil ich das so vom Fernsehen gelernt habe. Insofern bin ich wohl eher ein Vermittler zwischen den Welten. Fernsehen soll großartig sein. Soll Menschen an egal welchen Bildschirm fesseln, Helden erzeugen, Menschen zu Tränen rühren und mit Spannung fesseln.
Ich glaube das Fernsehen hat diese einfachen Wünsche aus den Augen verloren. Die Moderatoren feiern sich selbst, halten sich durch die Bank für unersetzlich und durch das Trash-TV ist das Niveau in der Flimmerkiste endlos gesunken. Gegen den gesendeten Müll dieser Tage ist die erste Staffel von BigBrother mittlerweile Kost für intellektuelle Zuschauerschichten geworden. Vor allem aber sind Menschen und junge Leute auf YouTube nicht in erster Linie Feinde des Fernsehens. Wir haben durch dieses Medium die Form gelernt und versuchen unsere besten Erinnerungen mit neuen Themen umzusetzen. Ich glaube Jungs wie Y-Titty könnten heute eine sehr gute Show im Stile der Bullyparade abliefern. Ich wünsche mir daher vom Fernsehen und von seinen Machern mehr Aufmerksamkeit für die Arbeit dieser Menschen. Im Gegensatz zu vielen Produktionsfirmen und Sendern machen diese Künstler nämlich Fernsehen ohne Budget. Sie machen Fernsehen für das Publikum.
Während sich das Fernsehen immer mehr von den klassischen Grundsätzen mit immer mehr Budget für gealterte Formate und Moderatoren entfernt, versuchen diese Typen aus dem Netz gutes Fernsehen mit kleinen Mitteln zu imitieren. Ich war letztens selbst Gast bei einer neuen Talkshow. Auf eigene Faust produziert. Ein Tisch, Gäste und ein Thema. Mehr gab es nicht. Weihnachten war angeblich einmal die Zeit der Besinnlichkeit. Fernsehen war einmal eine wundervolle Plattform für Unterhaltung. Vielleicht besinnen sich manche Leser hier auf ihre Stärken.
Zumindest wünscht es sich das Publikum.
Frohe Weihnachten
Ihr Liebhaber und Besserwisser
Rob Vegas