Story
„Wir müssen die Kinder loswerden!" Die Stiefmutter von Hänsel und Gretel weiß sich nicht anders zu helfen, um die Familie satt zu bekommen. Schweren Herzens stimmt der Vater zu und lässt Hänsel und Gretel im Wald zurück. Einsam und verlassen verirren sich die Geschwister. Als Hunger und Müdigkeit fast unerträglich werden, entdecken sie mitten im Wald ein verlockendes Häuschen - aus Lebkuchen, Schokolade und Marzipan. „Knusper, knusper, Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?" So faszinierend wie das Knusperhäuschen ist auch seine Bewohnerin: Die Hexe, die den beiden nicht geheuer ist, lädt die Kinder freundlich ein.
Hänsel und Gretel gehen der Hexe in die Falle. Diese offenbart ihr wahres Gesicht, sperrt Hänsel zum Mästen ins Verlies und belegt Gretel mit einem schrecklichen Fluch. Trotzdem versucht Gretel alles, um ihren Bruder zu retten.
Der Vater bereut bald, seine geliebten Kinder ausgesetzt zu haben. Gegen den Willen der Stiefmutter macht er sich auf die Suche nach ihnen. Doch statt auf die Kinder, stößt der verzweifelte Vater auf die Waldfee Marie, die ein Geheimnis aus längst vergangener Zeit mit der Hexe zu verbinden scheint. Der Vater und die wunderschöne Marie finden Gefallen aneinander. Doch gelingt es dem Vater mit Hilfe von Marie, die Kinder aufzuspüren? Und werden sie ihm verzeihen?
Darsteller
Anja Kling («Hannah Mangold & Lucy Palm») als Hexe
Elisabeth Brück («Die Schatzritter und das Geheimnis von Melusina») als Stiefmutter
Johann von Bülow («Zum Kuckuck mit der Liebe») als Vater
Mila Böhning («2030 – Aufstand der Jungen») als Gretel
Friedrich Heine («Yoko») als Hänsel
Devid Striesow («Die Fälscher») als Händler Dagobert
Kritik
Der Stoff ist bekannt: Zwei Kinder werden im Wald ausgesetzt und fallen einer bösen Hexe in die Hände. Kristina Schröders Herdprämie wird ähnlich tragische Schicksale in Zukunft hoffentlich verhindern.
Dass die Handlung vorhersehbar ist, ist unerheblich. Es kommt ganz darauf an, wie man sie umsetzt – und das ist Drehbuchautor David Ungureit und Regisseur Uwe Janson nahezu ausnahmslos gelungen. «Hänsel und Gretel» kommt ohne krampfhafte Selbstironie, gezwungenes Parodierenwollen oder einen aufgesetzten Aktualitätsbezug aus, sondern gibt sich klassisch-altmodisch und nimmt sich, im Vergleich zu vielen anderen Märchen-Produktionen in diesem Jahrtausend, trotz aller Leichtfüßigkeit relativ ernst. Vielleicht schafft man es dadurch, auf der einen Seite vielleicht sehr unspektakulär, gleichzeitig aber angenehm leise ohne allzu viel Effekthascherei zu erzählen. Es mag nicht der Gipfel der filmischen Möglichkeiten sein, der uns hier präsentiert wird; sehr nett anzusehen ist «Hänsel und Gretel» aber allemal. Und für's nachmittägliche Runterkommen nach zwei Tagen Dauerfeiertagsstress sicherlich bestens geeignet – für alle Altersgruppen.
Auch der Cast erweist sich als sehr spielfreudig und zeigt ausnahmslos sehr liebevolle Darstellungen. Natürlich sticht Anja Kling in ihrer Rolle der bösen Hexe mit dem Appetit auf Kinderfleisch besonders hervor – auch wenn sie sich in dieser verboten süßen, aber nie stechend süßlichen Produktion von Mila Böhning in der Rolle der Gretel ab und an die Show stehlen lassen muss. Fröhliches Knuspern!
Das Erste zeigt «Hänsel und Gretel» am 26. Dezember um 15.40 Uhr.