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Der große Quotenmeter.de-Jahresrückblick

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Gottschalk beim «Supertalent», James Bond in den Kinos und Stefan Raab in Mitten von Politikern. Die Ereignisse im September, Oktober, November und Dezember 2012.

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Oktober:


Der Oktober war beim ZDF sicherlich der Monat der Absetzungen: «Rosa Roth», «Kommissar Stolberg», «Der Landarzt» (Foto) und «Forsthaus Falkenau» werden allesamt nach Beendigung der Produktion der aktuellen Staffel nicht fortgeführt. Vielfach wurde eine angestrebte Verjüngung der Zuschauerschaft als Motiv für diesen Schritt vermutet – schließlich sprechen all diese Serien eher eine ältere Zielgruppe an. Aus einer qualitativen Perspektive betrachtet, weinten die Kritiker mit der Ausnahme von «Rosa Roth» den eingestellten Formaten ohnehin keine Träne nach. Fragt sich nur: Womit will das ZDF diese Sendungen in seinem Portfolio ersetzen? Mit ähnlicher Ware oder doch mit einem etwas innovativeren Ansatz?

Innovativ war der Reboot von «Wetten, dass..?» im Oktober sicherlich nicht. Musste er aber auch gar nicht sein. Es mag ein altes Format sein, funktioniert aber mit verhältnismäßig kleinen Änderungen heute immer noch. Es war klar, dass Markus Lanz' Debüt in der traditionsreichsten Samstagabendshow des Landes kritisch beobachtet werden würde. Doch das Echo fiel, mit wenigen Ausnahmen wie der Rezension von Stefan Niggemeier, überwiegend positiv aus.

Im selben Monat gelang es Tele 5, sich als Innovationsmotor des Privatfernsehens zu positionieren. Benjamin von Stuckrad-Barre war mit seinem Polit-Talk von ZDFneo zu dem kleinen Spartensender gewechselt, während sein Produzent Christian Ulmen dort eine Plattform fand, um alte Folgen seiner Internet-Comedy «Ulmen.tv» auszustrahlen, deren Konzept starke Parallelen zu «Mein neuer Freund» aufwies. Gleichzeitig wurden neue Ausgaben des Formats angekündigt. Auch Peter Rütten konnte sein ursprünglich als Bühnenprogramm konzipiertes «Bullshit Universum» bei Tele 5 unterbringen, in dem er Ausschnitte aus alten Filmen auf humoristische Weise neu kommentierte. Gleichzeitig startete Oliver Kalkofe seine Rekalked-Version der «Mattscheibe» – bissig und kompromisslos wie immer. Große Unterhaltung bei kleinen Quoten. Senderchef Kai Blasberg hatte diesbezüglich schon vor dem Start der Formate Entwarnung gegeben: Er hatte den Redakteuren der Sendungen verboten, sich die Zuschauerzahlen anzusehen und wollte sich auch selbst nicht von ihnen leiten lassen. Ob das langfristig so aufrecht erhalten werden kann, wird sich 2012 wohl nicht mehr abschließend beurteilen lassen. Dass dem Sender mit diesen Shows ein erstaunlicher Coup gelungen ist, ist jedoch unbestreitbar.

Unser Rückblick auf den November - auf der nächsten Seite.


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