In Großbritannien wird die Dramaserie «Downton Abbey» über einen Aristokratenclan des frühen 20. Jahrhunderts von Kritikern und Fernsehzuschauern gleichermaßen geschätzt. Da überrascht es wenig, dass das ZDF, nach einer Vorabausstrahlung bei ZDFneo, das Format als Weihnachtsevent programmierte. Aber im Trubel des Festtagsprogramm ging das TV-Kleinod unter – lohnt sich da für die Mainzer überhaupt eine Ausstrahlung der zweiten Staffel?
Am Sonntag, dem 23. Dezember, erreichte die britische Produktion noch die meisten Zuschauer im ZDF. Ab 17.05 Uhr kam die erste Episode auf 2,25 Millionen Interessenten, von denen sich 0,55 Millionen im Alter von 14 bis 49 Jahren befanden. Genügte dies bei der jungen Publikumsgruppe somit für gute 7,0 Prozent Marktanteil, lag die Serienpremiere insgesamt deutlich unter dem Senderschnitt – bloß 10,6 Prozent kamen zustande. Direkt im Anschluss sank Folge zwei bei allen Zuschauern trotz minimal gestiegener Reichweite (2,29 Millionen Menschen fanden ab 18.10 Uhr zum ZDF) um einen ganzen Prozentpunkt. Bei den 14- bis 49-Jährigen fielen sowohl Reichweite (0,52 Millionen) und Marktanteil (6,1 Prozent).
Dass am ersten Weihnachtstag die Reichweiten sanken, überraschte aufgrund der früheren Sendezeit (der Dreierpack begann um 16.35 Uhr) sowie des Feiertags kaum jemanden. Dass aber auch die Marktanteile auf niedrigem Niveau lagen, ist schon eher enttäuschend: Erzielte die erste Folge des Tages bei 1,66 Millionen Konsumenten noch 10,5 Prozent insgesamt, holten die restlichen Episoden lediglich 9,5 Prozent. Die Reichweiten beliefen sich auf 1,71 und 1,95 Millionen. Die Jüngeren verloren zunehmend das Interesse an «Downton Abbey», 0,32, 0,30 und 0,31 Millionen wurden für den Dreierpack am ersten Weihnachtstag gemessen. Aus akzeptablen 9,5 Prozent Marktanteil wurden zunächst miese 4,8 und schließlich 4,4 Prozent.
Das abschließende Folgenpaar lief am zweiten Weihnachtstag ab 17.10 Uhr und lockte erst 1,87, dann 1,94 Millionen Serienfreunde zum ZDF. Mit 10,0 und 9,2 Prozent waren auch zum Abschluss keine löblichen Werte drin. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam das Finaldoppel wieder besser an: 0,47 Millionen junge Zuschauer genügten für 6,7 respektive 5,9 Prozent Marktanteil.
Im Schnitt verfolgten 1,96 Millionen Fernsehnutzer die erste Staffel «Downton Abbey» im ZDF, wobei 0,42 Millionen zur Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen zählten. Lag der Staffelschnitt beim Gesamtpublikum bei miesen 9,8 Prozent, wurden bei den Jüngeren knapp unterdurchschnittliche 5,8 Prozent ermittelt. Da das Format bei ZDFneo durchaus Anklang fand, wäre es nicht unvernünftig, wenn das ZDF auch seiner zweiten Staffel eine Chance bietet – dann vielleicht nicht mitten im Festtagsprogramm.