«Um Himmels Willen» (12x01)

Inhalt:

Die Umfrageergebnisse zur nächsten Bürgermeisterwahl liegen vor, und diese sehen für den amtierenden Bürgermeister Wöller alles andere als rosig aus. Dennoch bleibt Wöller gelassen und versucht, sein politisches Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und sich nebenbei neu zu erfinden. Er hat auch schon einen wasserdichten Plan, um bei den Wählern zu punkten und die Opposition alt aussehen zu lassen: Wöller will sich als „Ober-Öko“ inszenieren und propagiert Umweltbewusstsein in Form alternativer Energien. Eine Solaranlage soll die Kaltenthaler Wähler wieder zu ihm zurückführen. Nur wohin damit, ohne den Ort mit all‘ den Solarzellen zu verschandeln. Doch Wöller hat auch dazu eine Lösung parat. Das Klostergelände macht sich seiner Meinung nach hervorragend als Solaranlage. Um das Gelände genauer unter die Lupe zu nehmen, meldet sich Wöller bei Schwester Hanna zu einem Selbstfindungskurs an. Ein Sinneswandel soll die gute Ordensschwester täuschen, diese riecht aber Lunte: Da ist etwas faul im Staate Dänemark!

Gleichzeitig ist das Städtchen in Aufruhr, weil der Bauunternehmer Huber seine Lieselotte heiratet. Wobei die meisten denken, er tue dies nur, weil er es auf ihr Vermögen abgesehen habe. Als Wöller erfährt, dass Wachtmeister Meier mit einem Haftbefehl im Anmarsch ist, versucht er seinen Freund zu warnen, kommt aber zu spät. So landet das Brautpaar hinter Gittern. Wäre das nicht schon schlimm genug, fällt auch noch die Catering-Mitarbeiterin Ivelina Kolev in Ohnmacht. Deren herzloser Chef Oswald weigert sich, sie ins Krankenhaus zu fahren. Da springt Schwester Hanna ein und erfährt im Krankenhaus, dass Ivelina schwanger ist.

Hanna erfährt derweil, dass der Orden in beträchtlichen Schwierigkeiten steckt: Der Besitzer des Mutterhauses ist verstorben und das Testament, in dem geregelt ist, dass der Orden Grundstück und Immobilie erhält, ist verschwunden. Wöller sieht seinen Plan gefährdet und versucht alles, um Baronin von Beilheim auf seine Seite zu ziehen. Aber mit Schwester Hanna hat er eine würdige Gegnerin.

Darsteller:

Janina Hartwig («Aus heiterem Himmel», «Der Bergdoktor») ist Hanna Jakobi
Fritz Wepper («Der Letzte Kampf», «Vera Brühne») ist Wolfgang Wöller
Gaby Dohm («Schwarzwaldklinik», «Die Rosenkönigin») ist Louise von Beilheim

Kritik:

Der Gong hat geschlagen und nun geht der verbale Schlagabtausch in die zwölfte Runde. Ring frei für Schwester Hanna und Bürgermeister Wöller, die gemessen an ihrer Gerissenheit und Bauernschläue wohl in dieselbe Gewichtsklasse gehören.

Der Staffelstart beginnt mit beinahe zu vielen Handlungssträngen auf einmal- also knapp an der Grenze zum Erträglichen. Noch eine weitere Geschichte und es wäre schwer geworden, all‘ dem zu folgen, was da auf einen zukommt. Glücklicherweise lösen sich nach der ersten Folge die kleineren Randgeschichten auf, während sich die Rahmenhandlung(en) erst im Laufe der Staffel voll entfalten und aufgelöst werden.

Die Darsteller liefern wie gewohnt gute Leistungen ab. Wer die Serie kennt wird wenig überrascht sein, fühlt sich aber auch gleich wieder zu Hause.

Andi Niessner, der die ersten sieben Folgen der neuen Staffel im Regiestuhl saß, hat sich in den vergangenen zehn Jahren mit deutschen Produktionen bereits einen Namen gemacht und macht auch diesmal wieder solide Arbeit. Viel Spielraum hat er wohl nicht gehabt, aber was kann man auch an der erfolgreichsten deutschen Serie großartig verändern? Bedarf besteht daran jedenfalls nicht. Alles bleibt, wie es ist, und auch im zwölfen Durchgang bleibt die Fehde zwischen weltlicher und geistlicher Obrigkeit spannend und unterhaltsam. Zwar wird in absehbarer Zukunft weder Schwester Hanna, noch Bürgermeister Wöller in die Knie gehen oder das Handtuch werfen, man darf aber gespannt sein, wer am Ende zumindest nach Punkten siegt.

Die ARD zeigt «Um Himmels Willen – Liebe- Was ist das?» am Dienstag, 08. Januar um 20.15 Uhr.