Man kommt nicht umhin zu sagen, dass die amerikanische Sitcom «Two and a Half Men» von Chuck Lorre gegen Ende der neunten Staffel einer Krise entgegensteuerte. Die Gags waren alles andere als lustig, die Figuren (allen voran der neue Walden Schmidt) wirkten wie festgefahren. Im Sommer gab es dann das Groß-Reinemachen: Nach dem Weggang von Leo Aronsohn (der sich aus dem täglichen Geschäft bei der Serie zurückzog) wurden zu Beginn von Staffel zehn eilig nervige Handlungsstränge beendet – und mit Folge drei der Staffel ging es spürbar bergauf. Zudem bekamen die Zweieinhalb-Männer in Amerika einen neuen Sendeplatz, donnerstags im Zusammenspiel mit dem Überhit «The Big Bang Theory».
Die letzten 13 Episoden der neunten Staffel kamen im Schnitt auf 12,30 Millionen Zuschauer, damals noch am Montagabend um 21.00 Uhr. Allerdings bröckelten die Werte zwischendrin: Mitunter standen auch nur 10,4 Millionen Menschen auf dem Papier – und somit so wenige wie seit vielen Staffeln nicht mehr. Vor allem in den vergangenen Wochen lief es für die zehnte Staffel richtig stark; was allerdings auch an einem immer beliebter werdenden «Big Bang Theory» liegt.
Gestartet war Staffel zehn mit rund 12,5 und 12,3 Millionen Zusehern ab zwei Jahren – also oberhalb des Durchschnitts des zweiten Hälfte von Season neun. Die dritte Episode, die Mitte Oktober lief, markierte dann mit nur etwas mehr als 11,3 Millionen Zusehern ein Tief – danach aber ging es rasant nach oben. Eine Woche später schon auf 13,6 Millionen Zuschauer, dann auf 12,94 und 12,65 Millionen. Seit November holte schließlich keine Episode mehr weniger als 13 Millionen Amerikaner vor die TV-Geräte; die siebte Folge durchbrach mit 14,07 Millionen sogar erstmals wieder die 14-Millionen-Marke.
Doch damit noch nicht genug: Gleich zu Beginn des neuen Jahres, an dessen dritten Tag, schossen die Reichweiten auf 15,41 Millionen nach oben. Lässt man mal den Anfang von Staffel neun außen vor (hier spielte der Hype um Ashton Kutcher die entscheidende Rolle) lagen die Werte somit wieder auf dem Niveau wie gegen Ende von Staffel acht. Auch die bis dato letzte Folge der zehnten Staffel, gezeigt in der vergangenen Woche, lief mit 14,4 Millionen sehr gut. Die 13 ausgestrahlten Episoden kommen derzeit auf einen Schnitt von 13,36 Millionen Zuschauer – eine Steigerung von über einer Million.
Dass Ex-Hauptdarsteller Charlie Sheen jüngst bei einem TV-Auftritt davon sprach, die Serie sei tot, ist somit nur durch sein gekränktes Ego zu erklären. Inhaltlich ist sie auf dem Wege der Besserung, quotentechnisch auch. Verständlich, dass man sich bei CBS nun wieder sehr gut eine elfte und unter Umständen auch zwölfte Staffel vorstellen kann.