Sport1 in der Krise: In einem Interview mit dem Handelsblatt hat sich nun der derzeitige Chef des Sportsenders, Bernhard Burgener (er übernahm für den erkrankten Thilo Proff) zu Wort gemeldet und seine Zuversicht bekundet, Sport1 wieder auf Kurs zu bringen. "Damit wir in der klassischen Werbezeitvermarktung weiter wachsen, planen wir neue Formate. So wollen wir auch unseren Marktanteil steigern“, sagte er und verwies darauf, dass im Zuge der Digitalisierung zahlreiche Sender Marktanteile eingebüßt hätten.
Burgener betonte, optimistisch zu sein, den Sender wieder aus Kurs zu bekommen. Wie eine Sendersprecherin gegenüber Quotenmeter.de schon vor Wochen mitteilte, wird in Ismaning derzeit intensiv an der Entwicklung neuer Formate gearbeitet. Rund 250 Mitarbeiter sind an der Planung beteiligt, Denkverbote gab es dabei keine. „Über alles wurde diskutiert“, berichtet Burgener. Die besten dieser Ideen sollen noch 2013 umgesetzt werden – im Frühjahr will der Sender hier erste Details nennen.
Vorstellbar sei laut Burgener weiterhin, dass man sich einen Kooperationspartner ins Haus holt –davon ist aber schon seit Monaten die Rede. „Ein Partner sollte aber Sport1 in jedem Fall zusätzliche Wachstumsperspektiven eröffnen.“ Auf der Agenda steht zudem – und auch das war schon vor dem Interview bekannt – dass Sport1 künftig seine Leuchttürme wie den «Doppelpass» am Sonntag stärken möchte.
Der Sender kam in die Diskussion, weil eine von Ex-Chef Thilo Proff vorgenommene Umpositionierung und Genre-Erweiterung (zum Beispiel um «SEK Ludolfs» und Filme) floppte. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam Sport1 im August beispielsweise nur noch auf 0,5 Prozent Marktanteil (Saisonschnitt 11/12: 0,8%). Im November hatte man sich dann wieder auf 0,7 Prozent und im Dezember auf 0,8 Prozent gesteigert. Somit lag Sport1 vor Eurosport, das im Dezember auf 0,7 Prozent bei den Umworbenen kam.