VOX machte mit Personality-Dokus kürzlich weniger gute Erfahrungen. So verlor eine Sendung über Harald Glöockler im Sommer zurückliegenden Jahres nach gutem Anfang zum Ende hin viel an Quote, und auch für die Katze lief es in «Daniele Katzenberger – Natürlich blond» ebenfalls schon deutlich besser. Gegen diesen Trend stellten sich aber «Die Geissens» bei RTL II in den letzten Monaten. Die vierte Staffel der Doku-soap, die es am Montagabend regelmäßig mit starken Krimis im Zweiten und natürlich «Wer wird Millionär?» bei der Halbschwester auf sich nehmen musste, konnte in den vergangenen Monaten durchgehend überzeugen.
So startete RTL II mit einer Doppelfolge am 8. Oktober, wobei die erste Stunde noch der dritten Staffel zuzurechnen war. Mit 1,57 Millionen Zuschauern sowie Marktanteilen von 8,3 Prozent in der Zielgruppe und runden fünf Prozent bei allen wird sich der kleine Privatsender sehr zufrieden geben können. Deutlich zulegen konnte bereits die zweite Doppelfolge sieben Tage später, die mit 10,1 Prozent der Umworbenen ein sehr gutes Ergebnis verzeichnete. Fortan zeigte RTL II schließlich nur noch Einzelfolgen, was den Quoten noch ein wenig auf die Sprünge half. So schaffte es das Format schon am 22. Oktober mit 2,01 Millionen Zuschauern die Zwei-Millionen-Zuschauermarke zu durchbrechen und die Zielgruppen-Quoten zugleich auf 10,6 Prozent auszubauen. In der gesamten Geschichte des Formats wurde bislang nur zwei Mal ein höherer Wert gemessen.
Wer allerdings dachte, dass die Rekord-Jagd damit ein Ende gefunden hatte, hat sich geirrt; vielmehr fing selbige gerade erst an. Denn in den kommenden Wochen jagte der eine den anderen Bestwert. So legte das Format schon sieben Tage später um einen Prozentpunkt auf grandiose 11,6 Prozent der Umworbenen bei 2,25 Millionen Zuschauern zu, nochmals eine Woche später gar auf unfassbar starke 12,8 Prozent bei 2,34 Millionen Gesamtzuschauern. Damit wäre das Format selbst für größere Sender wie Sat.1 oder ProSieben ein Erfolg gewesen. Insgesamt reichte es für RTL II zu einem fantastischen Marktanteil von 7,1 Prozent – der Senderschnitt von nicht einmal vier Prozent wurde damit beinahe verdoppelt.
Auf absolutem Rekord-Niveau blieb schließlich auch die Ausgabe des 12. November, die mit 12,4 Prozent in der Zielgruppe bei 2,27 Millionen Zuschauern nicht minder zu überzeugen wusste. Deutlich schwächer liefen nach diesen beiden Rekord-Wochen schließlich die verbliebenen acht Ausgaben, wenngleich man selbstverständlich stets Ergebnisse im guten Bereich generierte. So erzielten die letzten zwei Novemberausgaben Marktanteile von 11,3 und 11,1 Prozent in der Zielgruppe, während die Zuschauerzahlen mit 2,07 und 2,12 Millionen noch recht hoch blieben. Auch beim Gesamtpublikum blieb die Millionärsfamilie mit 6,8 Prozent und 6,2 Prozent weit über der Norm.
Erheblich schwächer als gewohnt liefen die drei Dezember- sowie die erste Januarausgabe, die „nur“ Marktanteile zwischen guten 7,5 Prozent und 10,5 Prozent verbuchten. Bei allen lief es mit 5,3 Prozent im Mittel nach wie vor zufriedenstellend. Und auch die mittlere Zuschauerzahl der vier Folgen fiel mit 1,78 Millionen Interessierten im Mittel deutlich unter die Zwei-Millionen-Marke, die seit Mitte Oktober jede Folge zu übersteigen gewusst hatte. Auf ähnlichem Niveau lief schließlich auch die letzte Folge mit 1,81 Millionen Interessenten sowie 9,4 Prozent in der Zielgruppe, nachdem die vorletzte Episode mit 11,3 Prozent der Umworbenen noch einen kleinen Aufstieg verzeichnet hatte.
Trotz der kleinen Schwächephase im Dezember: «Die Geissens» markierten mit der vierten Staffel bei RTL II die besten Werte aller Zeiten. Insgesamt schauten 1,96 Millionen Zuschauer Montag für Montag regelmäßig zu, was bei allen zu weit überdurchschnittlichen 5,8 Prozent führte. Zum Vergleich: Staffel eins erreichte damals 5,1 Prozent, Staffel zwei 5,2 Prozent und Staffel drei mit 5,8 Prozent ebenfalls leicht weniger als Durchlauf vier. Noch deutlicher fällt dieser markante und stetige Quotenanstieg allerdings in der Zielgruppe aus, aus der mit der letzten Staffel ganze 1,29 Millionen 14- bis 49-Jährige bei einem mittleren Marktanteil von fantastischen 10,3 Prozent generiert werden konnten.
Der positive Trend der Quoten, die zunächst bei 8,5 Prozent, später bei 9,1 Prozent und in Staffel drei bei 9,9 Prozent lagen, hielt damit weiter an. Und bei den Top-Werten, die die vierte Staffel zeitweise geholt hat, sind neue Bestwerte auch mit Staffel fünf nicht ausgeschlossen, vielmehr sogar sehr gut möglich.