Inhalt:
Kommissarin Klara Blum erhält überraschend Besuch von einem flüchtigen Bekannten, Christian Seitz. Dieser meldet seine Frau Mona als vermisst, da sie nach einer Vereinsheimfeier nicht nach Hause gekommen ist. Ihr Auto wurde am Ufer des Bodensees gefunden. Offensichtlich hatte es einen Unfall gegeben. Verdächtige gibt es gleich mehrere, da Mona angeblich einige Affären im Ort hatte. Kurz vor ihrem Verschwinden hatte sie zudem Streit mit Fritz Schönborn. Was die Kommissare nicht wissen ist, dass Mona dem 'schönen Fritz' eine beachtliche Stange Geld gegeben hat, für eine gemeinsame Zukunft. Doch der denkt gar nicht daran, ihr das Geld zurück zu geben, läuft seine kleine Filiale einer Versicherung doch eher schlecht als recht. Er braucht jeden Euro. Aber auch Ehemann Christian gerät unter Mordverdacht. Der Zeitungsmann hat nämlich vor Jahren publik gemacht, dass auf einem wertvollen Grundstück am Ufer des Bodensees ein unter Naturschutz stehender Vogel nistet. Schlagartig wurden die dortigen Grundstücke wertlos – bis auf das von Christian Seitz und seiner Frau. Denn die haben rechtzeitig gebaut. Seitz hat im Ort also einige Feinde.
Klara Blum und ihr Kollege Kai Perlmann stehen zudem vor einer Frage: Wo ist die Leiche? Zwar führen Schleifspuren vom Wrack zum Wasser, aber wie ging es weiter? Und was hat Monas jähzorniger Bruder, Stefan Mader, zu verbergen?
Besetzung:
Eva Mattes («Unter Schnee», «Sams im Glück») als Klara Blum
Sebastian Bezzel («Heute bin ich blond», «Vatertage») als Kai Perlmann
Sylvester Groth («Zarte Parasiten», «Tom Sawyer») als Christian Seitz
Ronald Zehrfeld («Weissensee») als Fritz Schönborn
Justine Hauer («Linda geht tanzen») als Annika Beck
Silke Bodenbender («Mitte 30», «Die Löwin») als Mona Seitz
Anne Weinknecht («Mann tut was Mann kann») als Birgit Schönborn
Tristan Seith («Zeiten ändern dich», «Schief gewickelt») als Stefan Mader
Stefan Kiefer («Marienhof», «Die Biester») als Andreas Schmitt
Anne von Lindstow («Tatort: Der Schrei») als Franziska
Kritik:
Er ist gut geworden, der neue «Tatort» vom Bodensee! Erstklassig besetzt und unaufgeregt verfolgen Klara Blum und ihr Kollege Perlmann als ungleiches Team den Fall der verschwundenen Mona und geizen dabei nicht mit bissigen Kommentaren und Sticheleien. Großartig und stimmig dazu eingefangen, das Setting. Die kleine Gemeinde, hinter deren Türen es brodelt. Der Eine gönnt dem Anderen nichts und Gerüchte kochen so schnell über, dass sie irgendwann zu einer Art bizarrer Wahrheit werden. Synonym hierfür der letzte Satz von Christian Seitz am Ende des Films. Nicht selten fühlt man sich an Sam Peckinpahs Meisterwerk «Straw Dogs» erinnert, in dem die Dynamik unter den Dörflern sich verselbstständigt und Schlimmes hervorruft.
Es ist der straffen und sicheren Regie von Ed Herzog («Ich finds furchtbar, wenn du singst, Dampfnudelblues») zu verdanken, dass es nie langweilig wird und das phantastische Ensemble um die beiden Hauptakteure Blum und Perlmann zu Höchstform aufläuft. Aber auch das dichte Drehbuch von Wolfgang Stauch («Die Seele des Mörders») legt den Figuren die richtigen Sätze zur richtigen Zeit in den Mund. Dass die Sprüche zwischen Mattes und Bezzel sitzen, ist da natürlich nur Formsache.
Wie bereits festgestellt, bewegt sich «Die schöne Mona ist tot» auch darstellerisch auf hohem Niveau. Man nimmt gerade der Dorfgemeinschaft den jahrelang brodelnden Zwist ab. Tristan Seith als Metzger Stefan Mader liefert eine großartige Leistung ab als in Rage geratener Bruder des Opfers und Sylvester Groth gibt mit zurückhaltender Bravour den hilflosen Ehemann, der sich versucht damit abzufinden, dass die Dorfgemeinschaft ihn eh nie akzeptieren wird. Aber auch Ronald Zehrfeld als Versicherungsmakler, hin und her gerissen zwischen seiner Familie und der Affäre mit Mona könnte nicht besser besetzt worden sein. Sein kettenrauchender, schöner Fritz bleibt noch lange im Gedächtnis.
Der SWR hat mit dem «Tod der schönen Mona» ein weiteres Highlight der «Tatort»-Reihe gesetzt. So kann es gerne noch lange weiter gehen. Gerade auch wegen des überraschenden Endes.
Das Erste zeigt Die schöne Mona ist tot am Sonntag, den 3. Februar 2013 um 20.15 Uhr.