Hoher Besuch bei Benjamin von Stuckrad-Barre? Für dessen Polit-Talkshow hat Tele 5-Chef Kai Blasberg höchstpersönlich den Stift in die Hand genommen und Angela Merkel eingeladen. In einem offenen Brief hofft er, der Kanzlerin einen Auftritt mit dem möglichen Grimme-Preis-Gewinner schmackhaft zu machen. Dort heißt es im Wortlaut:
"Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, liebe Frau Dr. Merkel,
wie Sie, sicher mit großer Freude, vernommen haben, ist unsere Politshow von und mit Benjamin von Stuckrad-Barre – man mag sagen 'endlich' – für den überaus gerühmten und allseits begehrten Grimme-Preis nominiert worden."
Warum sich Blasberg persönlich an die Kanzlerin wendet? "Benjamin von Stuckrad-Barre ist als Mensch und Künstler allzu bescheiden, als dass er Sie, verehrte Frau Bundeskanzlerin, mit einer Einladung in seine nunmehr geadelte Sendung belästigen würde", heißt es in dem Brief. Daher obliege es Blasberg, "dem 'Radikalinski' (Tatort-Kommissar-Zitat) des deutschen Privatfernsehens, Sie mitsamt Ihrem ehrenwerten Kabinetts in diese kleine feine Late-Night-Show einzuladen." Und zählt auch gleich die Gründe für einen Auftritt auf:
"- Sie würden mir eine Freude machen.
- Die Show wird in Berlin produziert. Die Reisekosten sind gering.
- 2013 ist Wahl, und fast jeder Gast kommt am nächsten Tag in die BILD Zeitung.
- BvSB ist wie Sie Pfarrerskind und kommt wie Sie aus dem Norden.
- Sein Verhältnis zur FDP dürfte dem Ihren ähneln.
- Er ist lustig – Sie sind lustig.
- Wenn Sie zusagen, laden wir Peer Steinbrück aus (ok, das ist egal, stimmt).
Kurzum, liebe Frau Merkel: Sie werden bei uns glänzen wie ein Diamant in der Morgensonne Namibias.
Und Sie sehen, immer nur Illnerbeckmannmaischbergerjauch muss nicht sein. Auch Kloeppel langweilt nicht nur Sie, lieber Frau Doktor.
Kommen Sie zu uns. Pimp up your Media.
Und als kleines Bonbon schwöre ich, diesmal Sie zu wählen. Indianerehrenwort!
Herzlichst,
Kai Blasberg
P.S. Wenn Sie demnächst Hotte Seehofer sehen, sprechen Sie ihn mal auf den Bayerischen Fernsehpreis an. Er weiß dann schon Bescheid…"
Ob die Kanzlerin sich auf Wortgefechte mit Stuckrad-Barre einlässt? Die Chancen stehen wohl eher schlecht, will sie doch nicht einmal mehrere Duelle mit Herausforderer Peer Steinbrück austragen. Andererseits: Zeit für Stuckrad hätte sie dann eigentlich genug, nach dieser Absage an zwei TV-Duelle.