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Mittlerweile ist man in der sechsten Staffel angekommen und hat mehr als doppelt so viele Zuschauer wie in der Anfangszeit, als die Serie noch durch das Vorprogramm «Two and a Half Men» gepusht wurde. Damals war Charlie Sheens Sitcom die Nummer eins beim ausstrahlenden Sender CBS – heute ist es umgekehrt: Im Laufe der Jahre hat sich «The Big Bang Theory» zum eigenständigen Hit gemausert, der mittlerweile den Donnerstagabend eröffnet. «Half Men» wird im Anschluss gezeigt und profitiert von den Top-Quoten seines Vorprogramms, kommt aber bei weitem nicht mehr an sie heran.
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Gerade aber dieser Umstand könnte der ganz besondere bei dieser phänomenalen Quotengeschichte sein: Wo alle anderen Nerd- und Popkultur-Programme ein regelrechtes Nischendasein fristen, versammelt «The Big Bang Theory» die gesamte Nerdgeneration um sich. Dass Zuschauerzahlen einer Sitcom im Laufe der Jahre so massiv – zuletzt um mehr als das Zweifache – anstiegen, ist nur äußerst selten vorgekommen. Bei NBCs «Seinfeld» war dies beispielsweise der Fall. Und Kritiker interpretierten in diesen großen Erfolg der 90er-Sitcom viel hinein, wahrscheinlich auch viel Richtiges.
Der Aufstieg von «Big Bang» ist ebenfalls nicht einfach mit guten, massenkompatiblen Drehbüchern oder schwachen Konkurrenzprogrammen zu erklären, sondern reflektiert wohl auch ein wenig den neuen Zeitgeist der jungen TV-Generation, die sich ihre eigenen Helden sucht. In diesem Fall: vier durchgeknallte Nerds und eine Kellnerin mit Schauspielambitionen.