Der Vorabend bereitet dem Ersten schon seit längerer Zeit sehr große Probleme. Verschiedenste Projekte hatten die Verantwortlichen in der Vergangenheit schon ausgetestet: Wirklich funktioniert hat bis dato noch keins. Am Donnerstagvorabend gab es für die blaue Eins zur Abwechslung mal richtig starke Werte zu verbuchen – das allerdings nicht mit eigenen Formaten, sondern mit Hilfe des Wintersports. Die «Biathlon-WM» kam ab 17.30 Uhr auf sehr starke 4,04 Millionen Zuschauer sowie 20,5 Prozent beim Gesamtpublikum – das bedeutete ausnahmsweise die Marktführung am chronisch schwachen Vorabend.
Selbst das ZDF, das zu dieser Zeit sonst regelmäßig das Zepter in der Hand hat, musste sich hinten anstellen: «SOKO Stuttgart» erreichte nach 18 Uhr leicht schwächere 3,82 Millionen Zuschauer. Noch erfreulicher wird für Das Erste allerdings die Tatsache sein, dass man mit dem Biathlon zudem ein sehr jungen Publikum ansprechen konnte: Ganze 10,6 Prozent resultieren aus 0,68 Millionen 14- bis 49-jährigen Interessenten. Gerade da zu dieser Zeit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auch Werbung gezeigt wird, ist diese Zuschauergruppe am Vorabend ohne Frage von gewisser Relevanz.
Dem nachfolgenden Programm konnte der Sport allerdings nicht wirklich helfen. Die chronisch schwachen Mini-Sendungen «Wetter vor acht» und «Börse vor acht» kamen auch am Donnerstag nicht über desaströse 3,9 Prozent und 4,4 Prozent bei allen hinaus. Erst zur «Tagesschau» lief es mit 14 Prozent bei 4,23 Millionen Zuschauern schließlich wieder auf gutem Niveau.