Der Medienkonzern Time Warner hat ein vorläufiges Angebot für das Hollywood-Studio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) abgegeben. Damit ist das Rennen um das traditionsreiche Studio eröffnet. Sony, das seit Monaten verhandelt, konnte keinen raschen Deal erzielen. Nun meldet sich Time Warner zurück. Der seit der Fusion mit AOL angeschlagene Konzernriese prüft derzeit die Bücher von MGM. Wie die New York Times (NYT) berichtet, liegt das Angebot von Time Warner mit 4,7 Mrd. Dollar knapp unter den fünf Mrd. Dollar von Sony.
Time Warner zeigt mit seinem Interesse an MGM erstmals seit drei Jahren wieder Akquisitionsambitionen. Der Deal wäre für den Konzern offenbar wesentlich einfacher zu strukturieren als für Sony. Das Angebot sieht die Übernahme der Mehrheit bei MGM durch einen Umtausch der MGM-Aktien von Mehrheitseigentümer Kirk Kerkorian in Aktien von Time Warner vor. Kerkorian hält rund drei Viertel der MGM-Aktien. Die übrigen Aktionäre sollen in Bar ausbezahlt werden.
Kerkorian kann der Möglichkeit, ein nicht unwesentlicher Time-Warner-Aktionär zu werden, Einiges abgewinnen, so die NYT. Allerdings will er offenbar mehr aus dem Deal herausholen und den Preis auf fünf Mrd. Dollar erhöhen. Bei einer Einigung wäre die einzige Hürde eine wettbewerbsrechtliche Genehmigung. Das Time-Warner-Tochterstudio Warner Bros ist eines der größten in Hollywood, weshalb eine strengere Prüfung der Fusion zu erwarten ist. (pte)