Am Mittwochabend stellt sich Fernsehdeutschland die Frage: Für wen entscheidet sich «Bachelor» Jan: Für Mona oder für Alisa? RTL beantwortet diese ab 21.15 Uhr – und damit geht dann auch die zweite Staffel der neuen «Bachelor»-Ära in Deutschland zu Ende. Mit ziemlicher Sicherheit wird die zweite Staffel nicht an die großartigen Ergebnisse der ersten Runde herankommen, eine Verlängerung für eine dritte Runde sollte aber dennoch nicht in Gefahr sein. In Amerika übrigens läuft von der Show inzwischen die 17. Staffel – außerdem gibt es dort noch den Ableger «The Bachelorette», in der Männer um eine Frau buhlen. Dieser hat es inzwischen schon auf acht Staffeln gebracht - jede Menge Holz.
In den Staaten geht aber langsam eine gewisse Müdigkeit was das Format betrifft einher. Ein Blick zurück auf Staffel 13, ausgestrahlt 2009. Die entscheidende Sendung kam damals auf 15,5 Millionen Zuschauer, das Special «After the final Rose» generierte mit 17,47 Millionen sogar die beste Reichweite eines solchen Specials der kompletten Sendungsgeschichte. Im Schnitt holten alle elf Ausgaben der 13. Staffel 11,66 Millionen Zuschauer.
Ein Jahr später ging es dann sogar noch einmal bergauf, allerdings mit einer Ausnahme Wieder war die «After the final Rose»-Sendung die meistgesehene der diesmal zehnteiligen Staffel mit 15,15 Millionen Zuschauern. Gegenüber dem Vorjahr war das also ein Abschlag. Staffel 14 holte im Schnitt aber bessere 11,81 Millionen Zuseher. 2011 ließen sich diese Werte letztlich aber nicht mehr halten, die neue Staffel startete bei ABC wieder im Januar – dies wurden sogar zwölf Folgen produziert. «After the final Rose» kam auf 13,96 Millionen Zuseher, der Staffelschnitt lag bei 10,33 Millionen Zuschauern.
2012 schließlich sorgte «The Bachelor» für Negativ-Rekorde: Der Auftakt kam nur noch auf 7,78 Millionen Zuschauer – nie zuvor hatten zu Beginn weniger zugeschaut und auch das Staffelfinale hatte mit nur 9,87 Millionen Zusehern die niedrigste Reichweite seit jeher. Keine einzige Episode lockte mehr als zehn Millionen Menschen an. Durchschnittlich gingen die Werte um mehr als zwei Millionen auf noch 8,25 Millionen Zuseher ab zwei Jahren zurück. «The Bachelor» litt spürbar unter der Konkurrenz von NBCs «The Voice».
In diesem Jahr nun hat ABC einen ehemaligen Kandidaten des Ablegers «The Bachelorette» zum Rosenverteiler gemacht; und muss außerdem auch nicht in Konkurrenz zu «The Voice» senden. Doch der Quotenverfall geht weiter. Den Auftakt sahen diesmal nur noch 6,92 Millionen Amerikaner. Immerhin: Gegen das zeitgleich bei NBC laufende «The Biggest Loser» hat man meist die Nase vorn. Nach dem miesen Start geht es während der laufenden Staffel immerhin konstant bergauf: Die vierte und fünfte Folge Ende Januar und Anfang Februar hat sich immerhin auf je 7,9 Millionen Zuseher gekämpft, Folge sechs landete stabil bei 7,87 Millionen und die siebte Ausgabe erreichte mit 8,48 Millionen einen neuen Bestwert. Dieser Trend setzte sich übrigens auch in dieser Woche fort - erstmals kam die laufende Staffel in Amerika auf weit mehr als neun Millionen Zuschauer - im Schnitt waren es 9,23 Millionen. 7,92 Millionen sahen die bisherigen Folgen im Schnitt - also nochmal mehr als 300.000 weniger als im Vorjahr; übrigens hat ABC das Konzept leicht umgeändert – zu den 25 normalen Frauen kam diesmal eine mysteriöse 26. dazu.
Fans der amerikanischen Version der Serie müssen sich trotz der stetig sinkenden Werte aber keine allzu großen Sorgen machen. Bei den wichtigen 18- bis 49-Jährigen sorgt der Rosenverteiler immer noch für gute Marktanteile und liegt auch klar vor vergleichbarer Konkurrenz. In dieser Woche war die Show mit acht Prozent in dieser Gruppe sogar im absolut grünen Bereich. So dürfte es 2014 nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA ein Wiedersehen mit dem «Bachelor» geben.
Übrigens: RTL wird in diesem Jahr erstmals auch eine «After the final Rose»-Sendung zeigen, am kommenden Samstag nach «DSDS». Dem amerikanischen Vorbild nach könnte bald noch ein zweites Special dazukommen. Bis zur 15. Staffel zeigte ABC auch immer noch eine Folge mit dem Titel „The Women tell all“.