Groß waren die Erwartungen, als Mitte Dezember bekannt geworden war, ProSieben wolle eine neue Show namens «Beauty & the Nerd» ins Programm nehmen. Grund dafür: Bereits in 21 Länder hat der Muttersender FOX 21 das Format verkauft, in denen es zumeist mit Erfolg lief. Zusammen mit der neuen Staffel des Partyformats «We love Sölden» sollte es die Zeit am Donnerstagabend bis zum Start von «Germany’s Next Topmodel» überbrücken. Ob das geklappt hat? Quotenmeter.de weiß die Antwort.
Bereits der Staffelauftakt wird den Verantwortlichen gezeigt haben, dass weder mit «Beauty & The Nerd» noch mit «We love Sölden» große Erfolge in den kommenden Wochen gefeiert werden dürften. Mit 1,60 Millionen Zuschauern ab drei Jahren startete das neue Primetime-Format sehr mäßig, Marktanteile von 5,2 Prozent bei allen und 10,3 Prozent in der Zielgruppe wurden ermittelt. Leicht schlechter machte seine Sache das im Anschluss gesendete «We love Sölden». Nur 0,90 Millionen Zuschauer sowie 9,4 Prozent in der Zielgruppe werden ProSieben nicht zufriedenstellen.
Besonders bitter: Die Konkurrenz an diesem Abend war sehr schwach, lediglich Sat.1 und VOX fuhren mit ihren Formaten sehr ordentlich. Bei RTL blieb «IK1» hingegen bei unter 10 Prozent hängen – ideale Bedingungen, aus denen die Sendungen zu wenig machten. Kleiner Trost: In der nächsten Woche verlor «Beauty & The Nerd» nicht, sondern blieb auf dem mäßigen Niveau der Vorwoche stabil: 1,58 Millionen Zuschauer führten ab 20.15 Uhr zu nahezu identischen 5,1 Prozent insgesamt und sogar leicht besseren 10,6 Prozent in der Zielgruppe. In absoluten Zuschauerzahlen blieb das Format beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren mit 1,21 Millionen Zuschauern sogar exakt auf Niveau der Vorwoche.
Die schlechte Nachricht: Dafür machte «We love Sölden» seine Sache diesmal richtig schlecht. 0,85 Millionen Zuschauer verhalfen der Party-Doku nur zu 4,4 Prozent bei allen sowie denkbar schlechten 8,6 Prozent in der Zielgruppe. Gerade weil die Konkurrenz an diesem Abend erneut schwach war, hätte für das Format mehr zu holen sein müssen. Denn bereits in der darauffolgenden Woche machte RTL ProSieben mit einer starken Programmierung das Leben schwerer, was sich in den Zuschauerzahlen widerspiegelte. Nur 1,44 Millionen Zuschauer sahen die dritte Folge von «Beauty & The Nerd», was bei allen sehr schwache 4,6 Prozent zur Folge hatte. Drastischer fiel der Verlust allerdings beim jungen Publikum aus:
Nur noch 1,13 Millionen Zuschauer (entspricht 9,4 Prozent) wollten die Sendung, die ProSieben gerne als „soziales Experiment“ bezeichnet, sehen. Das bedeutete einen neuen Tiefstwert. Erstaunlich an der Geschichte: «We love Sölden» verlor anders als erwartet im Anschluss nicht ins Bodenlose, sondern konnte die Quoten tatsächlich leicht ausbauen. 0,96 Millionen Zuschauer führten hier zu 9,5 Prozent in der Zielgruppe. Das bedeutete für das Format sogar neue Staffel-Bestwerte. Trotzdem: Von einem guten Ergebnis waren diese Zahlen nach wie vor ein gutes Stück entfernt.
Die Staffelfinals liefen schließlich am 21. Februar auf schwachem Niveau, konnte sich im Vorwochenvergleich aber leicht steigern. Trotzdem: 1,50 Millionen Zuschauer, die die letzte Folge von «Beauty & The Nerd» verfolgten, führten zu schwachen zehn Prozent in der Zielgruppe. «We love Sölden» fiel danach auf 0,71 Millionen Zuschauer bei noch 7,6 Prozent in der Zielgruppe. Die Gesamtmarktanteile pendelten zwischen schwachen 4,9 Prozent und 3,7 Prozent.
Alles in allem kann ProSieben mit den abgelaufenen Staffeln der beiden Formate nicht zufrieden sein. So erreichte «Beauty & The Nerd» durchschnittlich nur 1,53 Millionen Zuschauer bei einer Gesamtquote von 4,9 Prozent. Kaum besser sieht es indes in der Zielgruppe aus, aus der 1,19 Millionen Zuschauer der Station zu unzureichenden 10,1 Prozent verhalfen. Ein großer Flop war das Format damit nicht, ein Erfolg allerdings ebenso wenig. Deutlich schlechter fällt das Endergebnis für «We love Sölden» aus, das bei lediglich 0,86 Millionen Zuschauern bei einer Gesamtquote von 4,3 Prozent kleben blieb. Beim werberelevanten Publikum reichte es zu kaum besseren 8,8 Prozent. Dass nächsten Donnerstag die neue Staffel von «GNTM» startet, wird ProSieben deshalb umso freudiger zur Kenntnis nehmen.