Quotencheck

«Null gewinnt»

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Die Quizshow ging am krisengeschüttelten ARD-Vorabend komplett unter.

Seit Jahren schon suchen die Programmverantwortlichen vom Ersten Deutschen Fernsehen nach Konzepten, die im Vorabendprogramm zumindest einigermaßen zufriedenstellende Werte einfahren. Mit «Null gewinnt» setzten sie damit dem großen «Drei bei Kai»-Quotenflop zum Trotz am Freitag um 18:50 Uhr abermals auf eine Quizshow, die zwar inhaltlich weitaus weniger angestaubt daherkam als die Pflaume-Show, sich hinsichtlich der Einschaltquoten jedoch keineswegs positiv in Szene setzen konnte. Kein einziges Mal schafften es Dieter Nuhr und Ralph Caspers auch nur in die Nähe des Senderschnitts.

Bereits der Showauftakt am 20. Juli des vergangenen Jahres ging komplett am Interesse des Publikums vorbei, aus gerade einmal 1,05 Millionen Zuschauern resultierten richtig miese 5,6 Prozent. Bei den jungen Menschen zwischen 14 und 49 Jahren wurde der Senderschnitt mit nur 3,3 Prozent bei 0,20 Millionen beinahe halbiert. Eine Woche später sah es mit 2,9 Prozent bei 0,16 Millionen sogar noch etwas schlechter aus, während insgesamt erneut 1,05 Millionen gemessen wurden. Mit 6,3 Prozent stand hier bereits der höchste Wert der gesamten Ausstrahlungsperiode zu Buche.

Im August wurden gerade einmal zwei Folgen gezeigt, die beide deutlich unter die Millionengrenze fielen. Während jedoch zunächst schwache 5,2 Prozent aus 0,94 Millionen resultierten, führten zwei Wochen später bereits 0,87 Millionen zu etwas besseren 5,6 Prozent. Noch deutlicher war die Diskrepanz beim jungen Publikum, wo zunächst unsägliche 2,0 Prozent aus 0,12 Millionen folgten, bevor erstmals einigermaßen akzeptable 4,0 Prozent bei 0,20 Millionen auf dem Zettel standen.

Im September gab es zunächst kaum Steigerungen zu verbuchen, bevor Ende des Monats zum ersten und einzigen Mal ein kleiner Silberstreifen am Quotenhorizont zu vermelden war. Die letzte Episode des Monats erzielte eine Sehbeteiligung von 1,14 Millionen, die zu 5,7 Prozent aller Fernsehenden führte. Lag man hier in etwa auf dem zuvor erreichten Niveau, kamen bei den 14- bis 49-Jährigen bislang unerreichbare 0,26 Millionen und 4,3 Prozent zustande. Eine Woche später lag man sogar bei 4,8 Prozent, es wurden 0,36 Millionen junge Menschen unterhalten. Insgesamt sahen 1,30 Millionen zu, hier wurden 6,0 Prozent erreicht.

Doch bereits Ende Oktober fielen die Werte wieder deutlich zurück, bevor sie sich im November insgesamt bei 5,1 bis 5,6 Prozent einpendelten, wobei zumeist knapp 1,30 Millionen zusahen. Bei den jungen Konsumenten waren gut drei Prozent drin, hier stabilisierte man sich bis Ende des Jahres auf Werten zwischen 3,2 und 3,8 Prozent. Bei allen Zuschauern mussten hingegen gleich zwei Mal nur 1,10 Millionen und 4,7 Prozent hingenommen werden, was natürlich weit unter dem vom öffentlich-rechtlichen Sender angestrebten Niveau war.

Nachdem es auch im neuen Jahr keinen Aufwärtstrend zu verzeichnen gab und schlimmstenfalls sogar nur noch 3,8 Prozent aller Konsumenten bei 0,98 Millionen Quizfans erzielt wurden, gab man bekannt, in Zukunft lieber auf Konserven von «Mord mit Aussicht» setzen zu wollen. Zumindest bis Anfang März durften Nuhr und Caspers allerdings noch ihre Kandidaten nach Nullantworten fragen, was schließlich mit nur 1,14 Millionen Zuschauern und 4,7 Prozent aller sowie 2,8 Prozent der jüngeren Konsumenten ein trauriges Ende fand.

Insgesamt kamen die 27 seit Juli 2012 ausgestrahlten Folgen auf eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 1,15 Millionen, womit katastrophale 5,2 Prozent Marktanteil zu Buche standen. Damit wurde nicht einmal die Hälfte des Senderschnitts erreicht, der im aktuellen Fernsehjahr bei 12,0 Prozent liegt. Doch noch vernichtender fällt das Urteil aus, wenn man bedenkt, dass sogar die großen Flops «Fuchs und Gans» mit 6,1 Prozent bei 1,49 Millionen, «Drei bei Kai» mit 5,7 Prozent bei 1,27 Millionen und gar «Gottschalk Live» mit 5,4 Prozent bei 1,51 Millionen knapp vor der Rateshow landeten.

Etwas besser lief es für «Null gewinnt» bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren, wenngleich man hier mit 0,23 Millionen und nur 3,2 Prozent ebenfalls noch weniger als die Hälfte des Das Erste-Senderschnitts von 6,6 Prozent erreichte. Doch mit 3,4 Prozent für «Fuchs und Gans», 2,7 Prozent für «Drei bei Kai» und 3,1 Prozent für «Gottschalk Live» konnte man immerhin locker mithalten - was jedoch keinesfalls als Erfolg zu bewerten ist, waren letztgenannte Sendungen doch bereits große Quotenflops. Insofern ist davon auszugehen, dass auch diese Sendung in den ARD-Giftschrank wandern wird - und zu hoffen, dass die Programmverantwortlichen nach mehreren Showflops in Folge nicht das nächste gute Konzept in der "Todeszone" verbrennen.

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