
Bereits die Anfang Februar veröffentlichte Nominiertenliste wurde sehr interessiert zur Kenntnis genommen. Laut Duffman seien manche Nominierungen "schon ein Trauerspiel", woraufhin er den in der Kategorie Künstler Rock/Pop National vertretenen Daniele Negroni nennt. Auch könne er nicht nachvollziehen, dass Helene Fischer nur in der Kategorie Deutschsprachiger vertreten ist: "Wenn man es genau nimmt, hätte sie auch bei Künstlerin Rock/Pop National nominiert werden müssen. Ich glaube, keine deutsche Sängerin hat letztes Jahr mehr CDs verkauft." Im Gegensatz dazu ist bastiboii sehr angetan von den Bands in Gruppe Rock/Pop International, da er sich nicht daran erinnern könne, dass "diese Kategorie jemals so grandios besetzt war".

Erstmals skandalträchtig wird die Veranstaltung am vergangenen Montag, als Mic Donet seine Nominierung aberkannt bekommt, da man nachträglich noch Heino in die Liste der Nominierten setzt. Diesen Schritt hält rosebowl für "echt absurd", während Duffman nicht glauben kann, dass dies den Regularien entspricht. Molino wiederum ist froh, dass ihn der Preis "ohnehin kein Stück" interessiert, da er sich ansonsten "ernsthaft aufregen" müsse. "Da wird ein Künstler mit einem qualitativ wirklich hervorragenden Album gekickt - verstehe, wer will." TorianKel77 wiederum fragt sich, "warum Heino nicht bei Schlager landete. Auch wenn er Pop-/Rock-Lieder interpretiert, macht er das doch immer noch im Schlagerstil?" SchwuppdiWupp hingegen hat kein Problem damit, denn Mic Donet sei "eh morgen vergessen und gegen Maffay und Co. hat das Bübchen eh keine Chance - dann lieber Heino".

Nachdem sie von Seiten der Veranstalter kurzfristig von der Nominiertenliste entfernt wurden, wird auch darüber gestritten, ob man Frei.Wild überhaupt als rechtsextreme Band bezeichnen kann. Neo hat "nicht das Gefühl, dass Frei.Wild klar und deutlich auf den Tisch hauen und sich darüber empören", wenn Menschen mit fragwürdiger Gesinnung "ihre Musik hören. Stattdessen wird eben immer damit argumentiert, dass sie Südtiroler seien, bei ihnen der Hase anders läuft und man gar nicht so viele Fans aus der rechten Szene hat." Auch Sil sieht sie "mindestens am rechten Rand der Grauzone" und gibt zu bedenken, dass man dies auf keinen Fall verharmlosen solle: "Deren Lieder sind voll von stumpfen Nationalismus und das kombiniert mit der Tatsache dass man früher in einer Naziband aktiv war, da muss man schon mehr machen als zu sagen 'war eine Jugendsünde' oder 'wir sind Opfer der Medien'."
Doch es gibt auch den einen oder anderen Fürsprecher der Gruppe. So kann Nerdus "nichts rassistisches oder nationalsozialistisches" in den Texten der Gruppe sehen - etwas "nationalistisches vielleicht schon, aber das ist ja nochmal was deutlich anderes". Zudem könne er einige Kritiker nicht verstehen, die eine deutlichere Distanzierung der Gruppe vom rechten Gedankengut fordern: "Sie tun es doch in Interviews, auf Facebook und teilweise sogar in ihren Texten, viel mehr kann man sich doch nicht distanzieren?" Ihm fehle "da ein bisschen die Substanz hinter den Vorwürfen", zumal man "in den Onlinezeitungen immer nur liest, dass ihre Gesinnung ja offensichtlich ganz böse rechts sei, aber nie irgendwas Konkretes, woran das eigentlich festgemacht wird". Extaler merkt zudem an, dass man in zahlreichen Vorjahren "aber auch mal hätte fragen können, warum beispielsweise schwulen- und frauenfeindliche Rapkünstler dort gerngesehene Gäste sind und andere Musiker sich darüber nicht aufgeregt haben".