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Die Mainzer dürften ein Stück weit davon profitiert haben, dass ab kurz nach acht einige Fußball-Fans auf Vorberichte aus der Allianz Arena gewartet haben. Später sahen nämlich fast neuneinhalb Millionen Interessierte die Champions-League-Partie. Im Ersten ging man zwei Minuten später, also ab 19.12 Uhr On Air – unterbrach den Vorabendkrimi und übernahm zunächst die Live-Sendung von tagesschau24. 4,19 Millionen Menschen (13,8%) sahen die bis 20.00 Uhr dauernde Live-Sendung. Auch bei den Jungen gab es für das Erste einiges zu holen. 12,1 Prozent sahen zu, ein starker Wert, wenn man bedenkt, dass «München 7» zuvor in dieser Gruppe auf gerade einmal 3,4 Prozent Marktanteil kam.
Die privaten Vollprogramme übten sich zunächst in Zurückhaltung. Sat.1 sendete nach der ersten «K 11»-Folge eine kurze Nachrichten-Sondersendung (7,1%, Zielgruppe) und setzte dann um 20.00 Uhr auf etwas längere Nachrichten mit Heiko Paluschka und dem sich in Rom befindenden Informationschef Peter Limbourg. 2,07 Millionen sahen zu, ermittelt wurden 7,2 Prozent. Wenige Augenblicke bevor sich in Rom dann wirklich etwas tat, entschied der Münchner Sender dann aber lieber seinen abendlichen Spielfilm zu zeigen – den Papst bekamen Sat.1-Zuschauer erst nach 21.00 Uhr in einer kurzen Sondersendung zu sehen. 1,21 Millionen Menschen ab drei Jahren wurden so informiert.
Anders ging RTL vor: Der Sender unterbrach die Soap «Alles was zählt» für eine zweieinhalbminütige Sondersendung, sie holte 13.,8 Prozent Marktanteil. Ab 20.12 Uhr und bis 20.35 Uhr war man dann live On Air, als sich Papst Franziskus zeigte. 2,51 Millionen Menschen sahen den Kölner Kanal zu dieser Zeit, gemessen wurden in der Zielgruppe 11,3 Prozent. Damit deutete sich schon an, dass dem Sender ein wohl schwerer Abend bevorstehen wird.
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Ähnlich stark gefragt waren die Sondersendungen von n-tv und N24. Hier lag im direkten Duell diesmal n-tv vor den Mitbewerbern aus Berlin. Ab 19.08 Uhr sahen im Schnitt 0,57 Millionen Menschen ab drei Jahren das Programm von n-tv, bei allen wurden somit 1,8 Prozent Marktanteil erreicht. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam der Sender auf tolle 2,3 Prozent (0,26 Millionen). N24 hatte insgesamt eine etwas geringere Reichweite. Die Sondersendung, unter anderem mit Bruder Paulus aus Rom, erreichte durchschnittlich 0,41 Millionen Menschen und 1,3 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Berliner Sender exakt gleichauf mit n-tv, generierte im Schnitt also ebenfalls 0,26 Millionen, wegen der um sieben Minuten längeren Sendedauer (bis 21.01 Uhr) war die Quote aber mit 2,4 Prozent minimal besser.
Auch ServusTV berichtete live von der Papst-Wahl, etwas zum Ärger der Eishockey-Fans, da die geplante Eishockey-Übertragung somit unterbrochen wurde. Dass der Sender eine Nachrichten-Sondersendung machte, ist in jedem Fall löblich, auch wenn das Interesse in Deutschland nicht allzu groß war. In der Zeitschiene zwischen 19.00 und 20.30 Uhr sahen im Schnitt rund 30.000 Menschen zu – die Quote beim Gesamtpublikum lag bei 0,1 Prozent, in der Zielgruppe lagen die Werte außerhalb des messbaren Bereichs.
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